Die Corona-Krise belastet auch die öffentlichen Haushsaltte – den Kreis kostet sie bislang 3,8 Millionen Euro. Foto: Skolimowska

Bericht im Kreistag. Auswirkungen noch nicht vollständig abzuschätzen.

Zollernalbkreis - Rund 3,8 Millionen Euro hat die Corona-Krise bisher den Zollernalbkreis gekostet.

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"Die endgültigen Auswirkungen könnten derzeit aber in ihrer Gesamtheit weder inhaltlich noch zahlenmäßig abgeschätzt werden", heißt es im Bericht zur aktuellen Finanz- und Haushaltslage im Hinblick auf die Auswirkungen von Corona, den der Kreistag bei seiner Sitzung am Montag in der Geislinger Schlossparkhalle (Beginn 18 Uhr) zur Kenntnis nehmen soll. Von den 3,8 Millionen Euro (Stand 22. April) entfallen 1,25 Millionen Euro aufs Zollernalb-Klinikum für Beatmungsgeräte und Ausgleichszahlungen, 60.000 Euro auf die Corona-Verwaltung, 18.000 Euro aufs Testzentrum, 540.000 Euro auf die Corona-Station, 20.000 Euro auf die Schwerpunktambulanz sowie 1,9 Millionen Euro auf die Schutzausstattung. Vom Land habe es im Rahmen des Soforthilfeprogramms insgesamt rund 752.000 Euro gegeben.

Kreditaufnahme sei nicht nötig

Gleichwohl geht die Landkreisverwaltung derzeit davon aus, dass die Liquidität zur Finanzierung der Investitionsausgaben im laufenden Haushaltsjahr ausreichen werde. Eine Kreditaufnahme sei nicht nötig. Die Liquiditätslücke von 1,7 Millionen Euro reduziere sich durch den Wegfall des Zuschusses für die HBW-Großsporthalle auf 0,7 Millionen Euro. Durch weitere "Verschiebungen" könne diese Lücke geschlossen werden.

Anders sieht es hingegen in den Folgejahren aus: Auch wenn der Haushaltsausgleich 2020 nicht gefährdet sein dürfte und die liquiden Mittel für dieses Jahr noch ausreichen dürften, sei "bei der Durchführung aller vorgesehenen Investitionsvorhaben mit deutlich höheren Kreditaufnahmen zu rechnen, weil die Erträge im Ergebnishaushalt in den kommenden Jahren rückläufig sein werden".

Weitergehende Aussagen seien derzeit nicht möglich. Deshalb sei eine Fortsetzung der größeren, mehrjährigen Projekte (Zentralklinikum, Regionalstadtbahn) erst nach einer fundierten Einschätzung der finanziellen Entwicklung möglich. Die Verwaltung will über die Entwicklung der Haushaltslage wieder berichten, sofern weitere Informationen vorliegen, spätestens aber im Rahmen der Haushaltsberatungen für das Jahr 2021.