Fast ständig an der Strippe: Die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle in Balingen sind rund um die Uhr im Einsatz. 31 000 Notrufe sind dort im vergangenen Jahr eingegangen. Foto: DRK Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehren rücken zu 270 Bränden aus, Rettungswagen zu 16.000 Einsätzen. Rund um die Uhr im Dienst.

Zollernalbkreis - Mehr als 31.000 Notrufe über die Nummer 112 sind bei der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst im Zollernalbkreis im vergangenen Jahr eingegangen. Das haben die Kreisbrandmeisterstelle des Landratsamts und des DRK-Kreisverbands Zollernalb am Sonntag, dem Tag des Notruf (11. Februar), mitgeteilt.

Im Durchschnitt dauerte ein Gespräch gerade einmal eine Minute und zehn Sekunden. Auffällig ist in der Statistik der Integrierten Leitstelle, dass rund 4000 Notrufe zwischen 22 Uhr und 6 Uhr aufgelaufen sind. "Insgesamt belief sich das Telefonaufkommen in der Leitstelle auf mehr als 84 000 Anrufe", informiert Alwin Koch, der Chef der Leitstelle.

Die Feuerwehren im Zollernalbkreis mussten im vergangenen Jahr zu 270 Bränden ausrücken und konnten hierbei 27 Menschenleben retten. 199 Brände waren so genannte Kleinbrände, bei denen die Wehrmänner größere Schäden durch rasches Eingreifen verhindern konnten. Dies kann nur gelingen, weil im Zollernalbkreis in nahezu jedem Ortsteil eine Abteilung der Feuerwehr besteht. "Zehn Minuten nach Eingang eines Notrufs ist im Zollernalbkreis das erste Feuerwehrfahrzeug an der Einsatzstelle", erläutert Kreisbrandmeister Stefan Hermann.

Zur technischen Hilfe, beispielsweise nach Verkehrsunfällen, wurden die Feuerwehren im vergangenen Jahr 620 Mal alarmiert. Dabei hat die Feuerwehr 96 Menschen und 13 Tiere gerettet. "Wir sind stolz darauf, dass die Feuerwehren ständig einsatzbereit sind und dass wir im vergangenen Jahr so viele Menschen aus Lebensgefahr retten konnten", sagt Hermann. Bei Bränden kam für einen Menschen jegliche Hilfe zu spät. Bei Verkehrsunfällen und Arbeitsunfällen mussten die Feuerwehren 17 Tote bergen.

Die Rettungswagen rückten 16 000 Mal zu Einsätzen aus, davon in rund 5000 Fällen gemeinsam mit einem Notarzt. "Dabei steigen die Einsätze der Rettungswagen kontinuierlich an", sagt Heiko Lebherz, der Vorsitzende des DRK Zollernalb.

In Deutschland wurde schon Ende der 1940er-Jahre die Notrufnummer 112 eingeführt. Seit dem Jahr 1973 wird bundesweit eine einheitliche Technik eingesetzt, mit der es möglich ist, den Anrufer zurückzuverfolgen und Notrufe zwischen verschiedenen Notrufzentralen zu verbinden. Seit 27 Jahren gilt die Notrufnummer 112 europaweit. In jedem Staat der EU kann man über die 112 entweder die Polizei oder Feuerwehr und Rettungsdienst erreichen.

Wer im Zollernalbkreis die Notrufnummer 112 wählt, wird sofort mit der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Balingen verbunden. Dort sind rund um die Uhr mindestens zwei Disponenten des DRK im Dienst. Sie sind ausgebildete Rettungsassistenten und Feuerwehrleute.

Je nach Notfall werden von der Leitstelle der Rettungsdienst, Notarzt oder die Feuerwehr alarmiert. Zukünftig wird die Integrierte Leitstelle auch automatische Notrufe von verunfallten Kraftfahrzeugen, den sogenannten eCall, empfangen.