Bei den Durchsuchungen konnte umfangreiches Diebesgut, u. a. hochwertige Marken-Baumaschinen, Kettensägen, Winkelschleifer sowie bei der Tat verwendetes Einbruchswerkzeug sichergestellt werden. Foto: Volk

Bei Beutetouren ergaunerte eine Räuberbande Diebesgut im Wert von knapp 80 000 Euro.

Zollernalbkreis - Nachdem sich seit Ende vergangenen Jahres  Einbruchsdiebstähle aus Baucontainern im gesamten Zollernalbkreis gehäuft hatten und dabei hochwertige Baumaschinen im Wert von mehreren zehntausend Euro abhanden gekommen waren, wurde Anfang Juni bei der Polizeidirektion Balingen die Ermittlungsgruppe „Baustelle“ aus Beamten der Schutz- und Kriminalpolizei gebildet.

Nach umfangreichen, zum Teil verdeckten Ermittlungen ergab sich ein konkreter Tatverdacht gegen drei Personen, einen 65-jährigen Mann und einen 16-jährigen Jugendlichen aus einer Gemeinde im Oberen Schlichemtal sowie gegen einen, sich ohne festen Wohnsitz im Zollernalbkreis aufhaltenden, 20-Jährigen.     
 

Hochwertige Marken-Baumaschinen

Nach entsprechenden Fallauswertungen und operativen Maßnahmen wurden die Tatverdächtigen bereits am 01. Juli festgenommen. Bei den Durchsuchungen konnte umfangreiches Diebesgut, u. a. hochwertige Marken-Baumaschinen, Kettensägen, Winkelschleifer sowie bei der Tat verwendetes Einbruchswerkzeug sichergestellt werden.
 

Bei den Beutetouren quer durch den Zollernalbkreis und auch in benachbarten Landkreisen erbeuteten die Beschuldigten Diebesgut im Wert von annähernd 80 000 Euro. Dabei ging die Bande stets arbeitsteilig vor. Die beiden jüngeren Bandenmitglieder begingen die Einbrüche, der 65-Jährige lagerte das Diebesgut in einer Scheune, kaufte das Diebesgut auf bzw. vermittelte die Käufer.
 

Nach Festnahme der Einbrecher schlossen sich weitere intensive Ermittlungen zum Verbleib des Diebesguts bzw. zu den Käufern der heißen Ware an.
Aus ermittlungstaktischen Gründen musste deshalb zunächst auf eine zeitnahe Presseveröffentlichung verzichtet werden.
 

Insgesamt konnte die Ermittlungsgruppe „Baustelle“ mittlerweile acht Personen ermitteln, die im Verdacht stehen, Diebesgut abgenommen zu haben. Zwei dieser Tatverdächtigen sind im Zollernalbkreis, die weiteren in angrenzenden Landkreisen und einer im Raum Göppingen wohnhaft. Von den örtlich zuständigen Dienststellen wurden zwischenzeitlich Verfahren gegen die Tatverdächtigen wegen des Straftatbestands der Hehlerei eingeleitet.

Begleitend zu der Einbruchsserie haben die Einbrecher in mindestens zehn Einzelfällen Tankbetrügereien im Zollernalbkreis und in den Landkreisen Sigmaringen und Rottweil, bei denen sie einen älteren, silberfarbenen Daimler Benz benutzten, an dem sie jeweils vor den Taten gestohlene amtliche Kennzeichen anbrachten, begangen. Der entstandene Schaden beläuft sich hierbei auf etwa 1 200 Euro.

Die Ermittlungsgruppe konnte den Tätern, die zum größten Teil geständig sind, insgesamt 18 Einbrüche im Zollernalbkreis, dem Schwarzwald-Baar-Kreis und im Landkreis Rottweil zuordnen.

Der 20-Jährige, der in den Verfahren wegen schweren Bandendiebstahls und gewerbsmäßigem Betrug als Haupttäter anzusehen ist, befindet sich auf richterliche Anordnung in Untersuchungshaft, sein 16-jähriger Komplize wurde zur Vermeidung der U-Haft in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht.