Nun ist der Kreistag an der Reihe. Pauli: "Kreisidentität ist nicht an einem Blechschild festzumachen."
Balingen - Schritt für Schritt geht es in Sachen HCH-Kennzeichen. Nach dem Gemeinderat Hechingen war nun der Verwaltungs- und Finanzausschuss an der Reihe. Seine Empfehlung an den Kreistag: einen Antrag pro Einführung zu formulieren. Dieser wird dann, sollte er ebenfalls positiv ausfallen, an das Regierungspräsidium weitergeleitet, das im Auftrag des Landes Baden-Württemberg die Wünsche der Landkreise sammelt. Diese werden dann an das Bundesverkehrsministerium weitergeleitet, wo über eine Freigabe entschieden wird.
Vor der Entscheidung hatte Landrat Günther-Martin Pauli darauf verwiesen, dass es das BL-Kennzeichen nach der Verwaltungsreform 1973 nun schon fast 40 Jahre gebe – entsprechend dem Verwaltungssitz Balingen. Zwar habe sich der Hechinger Gemeinderat einstimmig für die Einführung des HCH-Kennzeichens ausgesprochen, doch das Interesse daran außerhalb Hechingens sei eher "bedeckt".
Pauli hielt fest, dass nach 40 Jahren Zollernalbkreis die Kreisidentität "nicht an einem Blechschild festzumachen ist". Ein einheitliches Kennzeichen diene dem Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Landkreises. Dennoch habe er Verständnis für das Anliegen der Hechinger.
Lothar Mennig (Freie Wähler) stellte die Frage, ob der Gesetzgeber nichts anderes zu tun habe, als sich solchen Problemen zuzuwenden. Es gebe sicher dringendere Aufgaben. Er war aber auch dafür, die Hechinger nicht vor den Kopf zu stoßen. Hans-Martin Haller (SPD) schlug ebenfalls vor, dem Wunsch der Hechinger zu folgen, wenn es ihre "Glückseligkeit" wirklich fördere. Bei sechs Enthaltungen und der Gegenstimme von Friedrich Klein (SPD) stimmten die Ausschussmitglieder mit großer Mehrheit für den Antrag der Hechinger.