"Achtung, hier spricht nicht die Polizei": Mit einem Plakat wird vor betrügerischen Anrufen gewarnt. Foto: Gerten

Unbekannte geben sich als Enkel oder falsche Polizisten aus. Opfer sind meist ältere Mitbürger.

Zollernalbkreis - Mit dubiosen E-Mails oder Anrufen sind Betrüger in letzter Zeit vermehrt unterwegs. Ihr einziges Ziel: sich auf Kosten anderer zu bereichern. In jedem Fall ist Vorsicht geboten.

Wie die Polizei mitteilt, werden seit geraumer Zeit E-Mails versandt, in denen angebliche Mitarbeiter von Kreisverwaltungen Testhaushalte für eine Heizungsmodernisierung suchen und dafür EU-Fördergelder in fünfstelliger Höhe sowie eine "ökologische Heizung zum Nulltarif" in Aussicht stellen.

"Diese E-Mails sind inhaltlich falsch und kommen nicht von der jeweils vorgegebenen Behörde", warnt die Polizei. Behördliche E-Mails würden grundsätzlich, meistens sogar automatisch mit einer Signatur versehen, in der nicht nur der Name des Mitarbeiters, sondern auch dessen Amtszugehörigkeit, Telefonnummer und weitere Kontaktdaten mitgeteilt werden.

Die Polizei empfiehlt, diese E-Mails sofort zu löschen und keinesfalls auf den darin enthaltenen Link zu klicken. Welches Ziel die Absender verfolgen, sei noch unklar. Es könne ein betrügerischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden. Ein Schaden sei bislang nicht entstanden.

Vermehrt wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen auch Anrufe von Betrügern gemeldet, die sich als "Polizeibeamte" ausgeben und versuchen, an Erspartes, Schmuck, Wertgegenstände oder auch an persönliche Daten von meist älteren Personen zu kommen. So meldeten sich an diesem Montag Betrüger unter dem Vorwand, Polizeibeamte zu sein, telefonisch gleich bei vier älteren Menschen. Zum Glück seien die Angerufenen durch bisher veröffentlichte Hinweise gewarnt gewesen und hätten die Fälle, ohne Schaden genommen zu haben, der Polizei gemeldet. Die Trickkiste der Betrüger ist groß: Vom vermeintlichen "Enkel" oder "Microsoft-Mitarbeiter" bis hin zum "falschen Polizeibeamten" wollen sie aber alle nur das Eine: an Geld, Wertsachen und persönliche Daten zu kommen.

Opfer der Betrüger sind laut Polizei meist ältere Mitbürger, die sich durch das dreiste Vorgehen der Täter einschüchtern lassen, dem Anrufer vertrauen oder dem vermeintlichen Angehörigen am anderen Ende der Leitung einfach nur helfen wollen.

Um das Vertrauen zu erschleichen, nutzen die Betrüger auch technische Möglichkeiten: Im Display der Angerufenen erscheint zum Beispiel die Notruf-Nummer 110 oder die Telefonnummer der örtlichen Polizeibehörde. Diese Nummern sind jedoch manipuliert. Die Polizei werde niemals Personen mit der Notrufnummer 110 anrufen.

Die Betrüger würden in Telefonbüchern gezielt nach Menschen mit älteren Vornamen suchen und diese anrufen. Dabei seien sie erfindungsreich, kreativ, redegewandt, skrupellos und bundesweit aktiv. Wertsachen und Bargeld sollten in keinem Fall an Personen übergeben werden, die man nicht persönlich kennt, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Behörden würden nie per Telefon zu irgendwelchen Zahlungen auffordern. Und die Telefonnummer auf dem Display des Telefons Telefons könnte manipuliert sein.

Bei Betrugsversuchen sollte umgehend die Polizei informiert werden – im Zweifelsfall über die Notrufnummer 110.