Die Köpfe rauchten mächtig bei den Württembergischen Mannschaftsmeisterschaften im Blitzschach in Albstadt (Fotos unten). Das erfolgreiche Meisterteam kommt vom TSV Schönaich (oben von links): Marcus Kübler, Moritz Reck, GM Marin Bosiocic, FM Julijan Plenca und IM Karsten Volke. Fotos: Seyfried; Montage: von Gottschalck Foto: Schwarzwälder-Bote

SchachWürttembergische Blitz-Mannschafts-Meisterschaften in Albstadt ein voller Erfolg

Temporeiche Angriffe, blitzschnelle Manöver und das ständige Spiel gegen die Zeit standen bei den Württembergischen Blitz-Mannschafts-Meisterschaften in Albstadt im Mittelpunkt. 24 Mannschaften aus ganz Württemberg kämpften um die Vorherrschaft auf den 64 Feldern.

In einem stark besetzen Feld mit vielen Meisterspielern dominierten die Teams aus dem Großraum Stuttgart. Doch die Schachkrone eroberte nach insgesamt 1104 ausgefochtenen Spielen der TSV Schönaich. Ausrichter SG Turm Albstadt schlug sich wacker und wurde bestes Team aus dem Bezirk.

In der der Turn- und Festhalle in Laufen hörte man phasenweise nur das Ticken und Betätigen der Uhren. Immer kurz bevor die Denksportler ihre Mannschaftsduelle begannen wurde es ganz ruhig. "Da war es fast immer mucksmäuschenstill", sagt Klaus Fuß, Turnierorganisator und Jugendleiter der Schachgemeinschaft Albstadt.

Nach der Stille folgten wiederum Züge im Sekundentakt, ein paar Schachs, noch ein letzter Angriff; alle Kontrahenten kämpften am Brett um Vorteile und gegen die schwindende Zeit. So lief es an diesem Tag meistens und oftmals waren es Kleinigkeiten die entschieden: eine einzige Sekunde oder eine letzte Ungenauigkeit.

Im Feld der 24 Mannschaften fanden sich viele starke Spieler, darunter ein Großmeister, vier Internationale Meister und 16 Fide-Meister, die für ihre Teams ins Rennen gingen. Es wurde ein Rundenturnier gespielt, bei dem jede Mannschaft gegen alle Kontrahenten antreten musste. An jeweils vier Brettern wurde pro Mannschaftskampf um die nötigen Punkte gerungen, wobei jedem Teilnehmern nur fünf Minuten Bedenkzeit pro Partie zur Verfügung standen, was viele Angriffspartien mit sich brachte.

Überragender Mannschaftssieger wurde der Spitzenreiter der Oberliga Württemberg, die Mannschaft aus Schöneich. Mit ganzen fünf Mannschaftspunkten Vorsprung siegte der TSV, der mit Großmeister Marin Bosiocic, dem Internationalen Meister Karsten Volke, Fide-Meister Julijan Plenca, Moritz Reck und Marcus Kübler an die Bretter ging, vor dem SF Deizisau und dem SK Bebenhausen.

Überragend spielte dabei der kroatische Großmeister Marin Bosiocic am Spitzenbrett des TSV. Er wurde bester Spieler mit 23 Punkten aus 23 Partien.

Der frisch gebackene Meister TSV Schönaich und die SF Deizisau haben das Ticket für die Deutschen Meisterschaften gelöst und sind ebenso wie der Bebenhausen II und die TG Biberach für Württembergischen Blitz-Mannschafts-Meisterschaften im kommenden qualifiziert.

Als Ausrichter der Titelkämpfe bekam SG Turm Albstadt einen Freiplatz zugesprochen und spielte "im Konzert der Großen" passabel mit. "Wir wollten einfach ein paar Punkte holen und haben mit 18 Punkten unsere Erwartungen mehr als erfüllt", sagt Thomas Schönegg, der zusammen mit Klaus Fuß, Reginald Borkert, Wolfgang Blickle, Alexander Schönegg und Daniel Khoshnevis die Albstädter Farben vertrat. An den Brettern wechselten sich die Albstädter nach dem Rotationsprinzip zwischen den Matches ab, so dass alle Spieler zum Einsatz kamen.

Mit viel Rückenwind und dem nötigen Heimvorteil wurden die Albstädter als 16. der Abschlusstabelle auch bestes Team aus dem Schachbezirk Alb/Schwarzwald. Dieses Ergebnis war etwas überraschend, denn Balingen (18.), Spaichingen (23.) und Tuttlingen (17.) waren allesamt in guter Besetzung angetreten. Die Platzierungen: 1. TSV Schönaich (44:2 Punkte), 2, SF Deizisau (39:7), 3. SK Bebenhausen II (39:7), 4. TG Biberach (36:10), 5. SC Erdmannhausen (33:13), 6. SC Böblingen (33:13), 7. SF Stuttgart (32:14), 8. SV Post Ulm (30:16), 9. SK Schmiden/Canns (30:16), 9. SK Lauffen (30:16)....16. SG Turm Albstadt (18:28), 17. SG Donautal Tuttlingen (14:32), 18. SV Balingen (14:32), 23. SR Spaichingen (7:39).