Die Firma Automobile Zollernalb (hier ist die Niederlassung in Rottweil abgebildet) hat ein schlechtes Geschäftsjahr zu verzeichnen. Jetzt soll das Autohaus verkauft werden. Foto: Schickle

Gesellschafter will aus AutoMobile Zollernalb aussteigen. Nach schwerem Jahr aufwärts.

Albstadt/Balingen/Rottweil - Zum Verkauf steht die Firma AutoMobile Zollernalb mit Sitz in Ebingen und Dependancen in Balingen und Rottweil. Der Gesellschafter, die Josef Haug GmbH & Co KG, will sich aus dem Unternehmen zurückziehen.

 

"In erheblichem Umfang", so heißt es in einer Pressemitteilung der Josef Haug GmbH & Co KG, habe sie die Firma AutoMobile Zollernalb in den vergangenen Jahren finanziell unterstützen müssen. Deshalb sehen sich die Gesellschafter gezwungen, sich "nach einem Käufer umzusehen, der in der Lage ist, die Firma langfristig weiter erfolgreich zu führen".

Das haben Rolf Walter, Geschäftsführer der AutoMobile Zollernalb, und Friedrich Rau, Geschäftsführer des Gesellschafters Josef Haug GmbH & Co KG, sowie Unternehmensberater Walter Missing den 250 Mitarbeitern der Betriebe in Ebingen, Balingen und Rottweil jeweils vor Ort mitgeteilt.

Rau erklärte, die AutoMobile Zollernalb habe im Geschäftsjahr 2011/2012 das positive Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen können. Grund dafür seien schlechte Gebrauchtwagengeschäfte und ein aufgeblähter Fahrzeugbestand gewesen. Mit Rolf Walter habe man einen umsichtigen und erfolgreichen Geschäftsführer bekommen, der die Firma in den letzten Monaten wieder auf einen guten Weg gebracht habe. Er war zu Jahresbeginn eingesetzt worden.

Inzwischen habe Walter Missing dem Unternehmen in seinem Gutachten bescheinigt, leistungsfähig und im Kern gesund zu sein.

Nach jetzigem Kenntnisstand gehe es mit der Firma AutoMobile Zollernalb deshalb weiter, die Standorte Ebingen, Balingen und Rottweil blieben erhalten, aber ohne den Gesellschafter Josef Haug, sondern "unter der Führung einer neuen, leistungsstarken Gesellschaft". Wer oder wann das sein wird, dazu könne er derzeit noch keine konkreteren Angaben machen, so Rau. "Dies wird nach Abschluss der laufenden, aussichtsreichen Verkaufsverhandlungen geschehen."

Missing, der damit beauftragt wurde, den Verkauf vorzubereiten und die Verhandlungen zu leiten, betonte, die Besonderheit der Automobile Zollernalb sei, dass diese Firma nicht in das übliche Schema jener Autohäuser passe, die in den nächsten Jahren im Zuge des radikalen Konsolidierungsprozesses im Autohandel schließen müssten. Er ist froh darüber, dass der Volkswagenkonzern trotz des bereits einsetzenden Händlersterbens auf Grund bevorstehender Veränderungen des Automobilsektors großes Interesse am Erhalt der Betriebe der AutoMobile Zollernalb habe.

"Gute Mitarbeiter brauchen Wechsel des Betreibers nicht zu fürchten"

Gegründet worden war das Unternehmen von Friedrich Raus Großvater Josef Haug und in den 1930-er Jahren von Stetten am kalten Markt nach Ebingen umgezogen. Nach dem Tod von Raus Vater Fritz hatten die Gesellschafter Geschäftsführer von außerhalb der Familie eingesetzt und nicht mit allen Glück gehabt, wie Rau zu verstehen gibt. Für die Mitarbeiter gelte das freilich nicht. "Gute Mitarbeiter wie Sie brauchten einen Wechsel der Betreiberfirma nicht zu fürchten", hatte Rau ihnen gesagt, während Rolf Walter alle ermutigte, am Ball zu bleiben und die Firma "leistungsfähig zu erhalten". Ihnen und dem Betriebsrat stehe er jederzeit für Gespräche zur Verfügung.