Um den Bauchraum, den Darm und die Viszeralchirurgie ging es an diesem Informationsstand im Zollernalb-Klinikum. Foto: Horst Schweizer

Das Zollernalb-Klinikum in Ebingen hat einen Aktionstag mit dem Schwerpunkt Chirurgie veranstaltet.

Einen neuen Weg wolle man einschlagen, um die Uni Tübingen mit dem Zollernalb-Klinikum zu vernetzen, verriet der Tübinger Chefarzt André Mihaljevic – der Aktionstag mit dem Schwerpunkt Chirurgie, zu dem das Zollernalb-Klinikum in Ebingen eingeladen hatte, sei als Station auf diesem Weg konzipiert. Gewiss, konzedierte Mihaljevic, der am Samstag gemeinsam mit dem leitenden Oberarzt Jonas Johannink Regie bei der von Lara Kaufmann organisierten Veranstaltung rund um Allgemein-, Viszeral- und endokrine Chirurgie in Ebingen führte, in Tübingen würden andere Schwerpunkt gelegt als im Zollernalbkreis. Doch kämen ebenso regelmäßig Patienten aus der Unistadt nach Balingen oder Albstadt wie umgekehrt von dort nach Tübingen. „Wöchentlich fünf bis zehn Patienten“, versicherte der Chefarzt und prophezeite der ambulanten Chirurgie in Albstadt für die Zukunft beträchtlichen Zuwachs, nämlich an die 40 Prozent in den nächsten fünf Jahren.

 

Und Balingen? „Beide Standorte, Balingen und Ebingen, stehen vor Herausforderungen“, erklärte Jonas Johannink. Zu viele Ressourcen würden verschlungen, personelle wie materielle; das Ziel sei daher, Albstadt und Balingen besser zu vernetzen und beispielsweise den Datenaustausch zwischen den drei Standorten Albstadt, Balingen und Tübingen zu optimieren – Johannink nannte als Beispiele Untersuchungen und Röntgenaufnahmen.

„Es ist eine Blaupause – auch für andere Kliniken“

„Es ist eine Blaupause, was wir hier aufbauen – andere Kliniken können das übernehmen“, erläuterte Mihaljevic. Noch ein Beispiel: Ausbildung. Sechs Jahre dauere sie in Tübingen; für mindestens ein halbes davon könnte das Zollernalb-Klinikum miteinbezogen werden; das befördere auch das Verständnis untereinander. Oder die Notfallversorgung: „Wenn Tübingen an einem Samstag acht oder zehn Notfälle hat, können durchaus Balingen oder Albstadt eingeschaltet werden.“ Und in einigen Jahren das geplante Zentralklinikum: Projektleiter Markus Riester stellte die neue Klinik im Modell vor und erläuterte die Aufteilung einzelner Stationen.

Führten Regie am Aktionstag der Chirurgie: André Mihaljevic (links) und Jonas Johannink. Foto: Horst Schweizer

Und der Aktionstag? Wartete mit spannenden Vorträgen und interaktiven Informationsständen auf. Interessierte konnten sich umfassend über das Darmzentrum, Ernährung bei Darmerkrankungen und Selbsthilfegruppen wie den Stoma-Treff Zollernalb informieren. Bei der Behandlung von Erkrankungen des Bauchraums und des Verdauungstraktes, erfuhren die Gäste, habe sich die Chirurgie in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt; das Spektrum innovativer, patientenorientierter Behandlungen sei größer denn je. Eine Vortrag „Alles Wichtige zum Darmkrebs“ gab es auch, und das Interesse an ihm war groß, desgleichen das am zertifizierten Darmkrebszentrum von Professorin Tanja Catulli.

Wann ist eine Operation ander Schilddrüse sinnvoll?

Indes gibt es noch andere Organe als den Darm. „Herzrasen, Abgeschlagen? – wann macht eine Schilddrüsen-Operation Sinn?“ hieß eines der Angebote; weitere drehten sich um die Themen Leisten-, Bauchwand- und Narbenbrüche. Präsenz zeigte überdies das Team der ehrenamtlichen „Grünen Damen“, die Patienten beim stationären Aufenthalt begleiten und das Entlass-Management übernehmen.