Ministerin spricht beim Bauerntag. Lebensmittelskandal mit Pferdefleich eine "Riesensauerei".

Ofterdingen - Beim Bauerntag Kreisverbände Tübingen und Zollernalb sparte die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, nicht an Lob für die Landwirte. Diese seien das Rückgrat der ländlichen Region und ein Garant für hochwertige Lebensmittel.

Ausführlich ging sie auch auf den jüngsten Lebensmittelskandal mit Pferdefleich ein. Es sei eine "Riesensauerei", dass habgierige Menschen in betrügerischer Absicht gegen die Kennzeichnungspflicht verstoßen würden. "Was draufsteht, muss drin sein", so die Ministerin.

Mit etwas Verspätung war die Ministerin zu den Klängen des Musikzugs Ofterdingen in der Burghof-Halle eingetroffen. Im Gepäck hatte sie die neuesten Informationen über die Haushaltsverhandlungen in Brüssel sowie ein Referat zum Thema "Perspektive 2020 – Die Zukunft der deutschen Landwirtschaftspolitik". Es sei ihr ein Anliegen, sich für den Sektor einzusetzen, in dem jeder neunte Arbeitsplatz zu finden sei. Landwirte produzierten 365 Tage im Jahr in Spitzenqualität, sagte die Ministerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel habe in Brüssel die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft gut verhandelt. Für Deutschland stünden bis 2020 jährlich rund fünf Milliarden Euro an Direktzahlungen und zusätzlich rund 1,2 Milliarden Euro für die ländlichen Räume aus dem EU-Haushalt zur Verfügung.

In der Bundesrepublik gelte mittlerweile die einheitliche regionale Flächenprämie. Man bemühe sich, auch andere Länder dazu zu bewegen, vom historischen Prämienmodell abzurücken. In Bezug auf das kontrovers diskutierte "Greening" sprach sich Aigner dafür aus, auf ökologischen Vorrangflächen eine schonende, umweltfreundliche Bewirtschaftung zu ermöglichen. Zum Thema Gentechnik erklärte sie, dass es in Deutschland keinen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen mehr gebe.

Ein wichtiger Bereich sei zudem der Tierschutz. "Wir fördern nicht mehr die Tierhaltung, sondern nur noch die Bewirtschaftung der Flächen", so Aigner. Ab dem nächsten Jahr soll eine Förderung für Betriebe gewährt werden, die die Tierhaltung durch Umbau der Ställe verbessern.