Die Geschwindigkeit in der neuen Ortsmitte in Zimmern soll zwischen den beiden Kreisverkehren auf Tempo 20 reduziert werden. Das fordern die Gemeinderatsmitglieder. Fotos: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Zahl der Fahrzeuge geht zurück – und nimmt in den Teilorten zu

Die Verkehrssituation in der Zimmerner Ortsmitte hat sich verbessert. Das zeigt die 2018 durchgeführte Verkehrsanalyse der Planungsgruppe Kölz. Doch es sind weitere Schritte erforderlich.

Zimmern o. R. (kw). Andreas Weber von der Planungsgruppe Kölz stellte den Gemeinderäten die Ergebnisse der Analyse vor. Und auch wenn weniger Fahrzeuge gezählt wurden als noch 2012, gibt es für die Verwaltung und den Gemeinderat zur Verringerung und Verlangsamung des innerörtlichen Verkehrs noch reichlich zu tun. Auch im neuen Gremium wird die Verkehrssituation in der Ortsmitte also ein Schwerpunktthema bleiben.

Eine Menge Schaubilder mit Pfeilen in alle Himmelsrichtungen, detaillierte Diagramme und viele Zahlen zu erfassten Fahrzeugen bekamen die Ratsmitglieder präsentiert. Die Präsentation im Schnelldurchlauf erforderte von den Damen und Herren am Ratstisch und auch von den Bürgern auf den Zuhörerrängen höchste Konzentration. Die Zählungen brachten jedenfalls aufschlussreiche Ergebnisse. Viele Prognosen des Büros aus dem Jahr 2012 seien so eingetreten, bilanzierte Weber.

Bürgermeisterin Carmen Merz fasste anfangs kurz zusammen, über welche Bereiche man sich im Gemeinderat bereits ausgetauscht habe und welche Maßnahmen des Verkehrskonzepts realisiert wurden. In der Klausurtagung im vergangenen Jahr hatten Verwaltung und Gemeinderat gemeinsam nach Lösungsansätzen gesucht.

Zu einem konkreten Beschluss rang sich die Mehrheit des Gremiums durch: Die auf Tempo 20 verkehrsberuhigte Zone auf dem Abschnitt zwischen den beiden Kreisverkehren vor der Zimmerner Ortsmitte. Merz räumte ein: "Wir müssen sie natürlich zuerst genehmigt bekommen, doch sie ist unsere Zielsetzung". Fünf Gemeinderäte schlugen sich auf die Seite des Planers, der aus Gründen der Akzeptanz vorschlug, erst im Häuserbereich der neuen Ortsmitte die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu reduzieren. In der Einschätzung der Wirksamkeit gingen die Meinungen auseinander. Einig war man sich dagegen, auf einen Zebrastreifen im Zentrum zu verzichten. Zweifel an einer positive Entwicklung meldete Ratsmitglied Ingrid Balke an: "Es wird nicht weniger werden, denn wir bekommen ja neue Dienstleister in den Ort".

Die Zahlen des Büros belegen: Aufgrund der Westtangente hat sich die Zahl der Fahrzeuge durch den Ort von 14 000 auf 12 200 verringert. Balke kritisierte den ihrer Meinung nach immer noch zu hohen Anteil an Schwerlastverkehr durch die Ortsmitte. Ihrem Vorschlag, in der Ortsmitte Schrittgeschwindigkeit anzuordnen, erteilte Weber eine klare Absage. "Das wird nicht durchzubekommen sein und wäre auch nicht verträglich", meinte der Verkehrsexperte. Fußgänger und Autos würden dann gleichgestellt. "Dafür sind dort zu wenig Fußgänger und zu viele Autos."

Die Gemeinde sollte dort weiter für eine Tonnagebeschränkung kämpfen, forderte Gemeinderat Georg Scherfer. Bürgermeisterin Merz hielt dem entgegen, dass es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine klassifizierte Straße handle, versprach aber gleichzeitig, an dieser Sache dran zu bleiben. Weber verwies im Zusammenhang mit dem Schwerlastverkehr auf den Lärmaktionsplan. Dieser biete mehr Möglichkeiten.

Verkehrszählungen gab es auch in den Teilorten, obwohl sich die Schwerpunkte eindeutig auf den Kernort konzentrierten. Im Eschachtal nahm der Verkehr seit der zurückliegenden Erhebung zu. In Flözlingen wurden 4500 Fahrzeuge, in Stetten 2600 und in Horgen 5800 gezählt. Er sei froh, dass die Zunahme des Verkehrs in Flözlingen belegt sei, sagte der Flözlinger Ortsvorsteher Reiner Haas und plädierte aus Sicherheitsgründen für eine Tonnagebeschränkung in der Bergstraße.