Im Zimmerner Gewann Axtbühl waren im Vorentwurf zum Flächennutzugsplan 2,8 Hektar als Gewerbeflächen ausgewiesen. Auch im gewerblichen Bereich fallen Flächen raus. Foto: Schwarzwälder Bote

Flächennutzungsplan: Überraschung: Gegenüber Vorentwurf nun geringeres Wachstum angenommen

Gegenüber dem Vorentwurf zum Flächennutzungsplan 2030 wird in der Gemeine Zimmern nun doch mit einem geringeren Bedarf an künftigen Wohnbau- und Gewerbeflächen gerechnet. Von den neuen Prognosen erfuhren die Zimmerner Ratsmitglieder in der jüngsten Sitzung.

Zimmern o. R. (kw). Die Zahlen, die Planerin Regine Guglielmo vom Büro Planstatt Senner (Überlingen) an die Wand projizierte, sorgten für eine große Überraschung. Zumindest bei den älteren Räten. Denn: Vor zwei Jahren hörte sich der prognostizierte Bedarf noch ganz anders an – und hatte dem einem oder anderen Gemeinderat erhebliche Sorgen bereitet.

Die Annahme zur Bevölkerungsentwicklung habe sich wesentlich geändert, die Kurve gehe in Zimmern nicht mehr so steil nach oben, erklärte die Planerin und bezog sich auf den mittlerweile vorliegenden Entwurf. Sie könne sich das selbst nicht richtig erklären, räumte Guglielmo ein. Ihr Hinweis: Die Zahlen kämen vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur.

Auch Bürgermeisterin Carmen Merz war erstaunt: "Die Kurve ist gegenüber damals völlig abgeflacht, verstehen kann das niemand."

Für die Prognosen im Vorentwurf lagen Zahlen aus dem Jahr 2014 zugrunde. Der jetzige Entwurf beruht auf den demografischen Erkenntnissen aus dem Jahr 2017. Zuerst war für die Gesamtgemeinde Zimmern nach Abzug der Baulücken bis 2030 ein Flächenbedarf für das Wohnen von 24,4 Hektar ermittelt worden. Jetzt sind für die Fortschreibung 2030 (Zeitraum 2018 bis 2035) nur noch 6,9 Hektar errechnet worden.

Im Flächennutzungsplan 2012 waren in der Gesamtgemeinde Zimmern 15 Hektar Wohnbauflächen ausgewiesen. Noch nicht entwickelte Planflächen aus dem rechtskräftigen Flächennutzungsplan 2012 sind noch vorhanden. Zum Flächenpotenzial zählen auch die innerörtlichen Baulücken (1,8 Hektar). Aus dem Vorentwurf müssen im Kernort und in den Teilorten insgesamt 14,1 Hektar gestrichen werden. "Das ist jetzt Hausaufgabe der Gremien", bemerkte Merz. Sie wies darauf hin, dass ein Ausweis im Flächennutzungsplan noch nicht bedeute, dass alle diese Flächen auch bebaut würden. "Wir haben es in der Hand", sagte sie weiter. Auch bei den Gewerbeflächen kommt es gegenüber dem Vorentwurf zu einer Reduzierung. Diese macht 8,3 Hektar aus.