Bei der Kommunalwahl im Mai führte die Gemeinde Zimmern im Rahmen des Förderprojekts "Heimat und Digitalisierung" eine Befragung durch. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Förderung: Ergebnisse der Bürgerbefragung Thema im Gemeinderat / Bürger fühlen sich wohl in ihrem Ort

Zimmern o. R. (kw). Die Gemeinde Zimmern kann sich glücklich schätzen: Sie ist eine der neun Kommunen, die im vergangenen Jahr für das mit Landesmitteln geförderte Projekt "Heimat und Digitalisierung" ausgewählt wurde.

Ziel ist es, den aktuellen Status im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit von Zimmern mit seinen Teilorten durch Befragungen zu untersuchen, die Identität der Gemeinde herauszuarbeiten und danach entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wie kann die Identifikation mit der Gemeinschaft vor Ort wiederbelebt werden – trotz zunehmender Kommunikation über die digitale Welt? Auf diese Frage werden Antworten gesucht.

Das Projekt soll Ideen und Anregungen der Bürger aufgreifen. Diese neue Identität sollte nach außen sichtbar gemacht und als motivierende Orientierungsgeschichte auf die Bürger wirken.

Das Vorhaben wird vom baden-württembergischen Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration und vom Gemeindetag unterstützt. Die Hälfte der Kosten erhält die Kommune vom Land ersetzt – bis zu 82 000 Euro. Zimmern ist in dieser Sache schon weiter als andere Kommunen. Die erste Phase wurde bereits abgeschlossen, obwohl der Förderbescheid noch gar nicht im Rathaus eingegangen ist. Die Gemeindeverwaltung nutzte die Kommunalwahl für die Bürgerbefragung.

Ein Team – neben Rathausmitarbeiterin Anja Schaber steht Mirja Eckert von der Agentur The New mit an vorderster Stelle – arbeitete einen Fragebogen aus, den 1311 Bürger (21 Prozent der Zimmerner Einwohner) am 26. Mai ausgefüllt haben. Das Vorhaben wird zusammen mit Projektpartnern vor Ort umgesetzt. "Das war Voraussetzung in der Ausschreibung", betont Anja Schaber. In Zimmern sind die Agentur "The New", das Unternehmen Teufels sowie Fotografie Burkart involviert. Wissenschaftlich begleitet wird der Prozess von der katholischen Hochschule Freiburg.

Ideengeber und Urheber des Projektvorhabens "Digitalisierung und Heimat – Digitalisierung braucht Heimat. Heimat braucht Digitalisierung" ist der Freiburger Professor Klaus Koziol. Er ist Inhaber einer Professur für Social Marketing. Beim Management laufen die Fäden im Rathaus zusammen. Die Gesamtkoordination erfolgt durch den Gemeindetag.

Vor wenigen Wochen wurden die Ergebnisse der Bürgerbefragung beim Zimmerner Dorffest vorgestellt. Der Wohlfühlfaktor ist hoch angesiedelt: 95 Prozent der Umfrageteilnehmer wohnen "sehr gern" oder "eher gern" in der Gemeinde. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten fühlt sich allerdings mit der Gemeinde "weniger stark" oder "kaum" verbunden. Etwa die gleiche Anzahl empfindet das Gemeinschaftsgefühl in Zimmern als "äußerst oder ziemlich stark" ausgeprägt.

Workshop im Herbst

Im Herbst wird sich der Gemeinderat in einem Workshop mit dem Ergebnis der Befragung und der Umsetzung der Vorschläge auseinandersetzen. "Das ist für die neuen Gemeinderatsmitglieder ein guter Einstieg", ist sich Schaber sicher. Ein Leitbild soll erstellt und mögliche digitale Handlungsfelder (Webseite der Gemeinde und Bürger-App) abgesteckt werden.