Eine Abordnung des Musikvereins setzt musikalische Akzente. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Schmotziger: Fünf Gruppen ziehen durch Zimmerns Lokale / Musikverein sorgt für Stimmung

Nachdem die Zahl der Zimmerner Schmotzigengruppen im vergangenen Jahr auf ein Minimum geschrumpft war, trumpften heuer gleich fünf Gruppen auf und zogen gut gelaunt und mit vielen Narrenstückle im Gepäck durch Zimmerns Lokale.

Zimmern o. R. Zu den bewährten Gruppen Männerabend, Sänger und Frauenfußballverein gesellten sich in diesem Jahr die Gruppe Lausbube, die sich als Fußballer verkleidet haben, und die Streifbese. Zudem sorgte eine Abordnung des Musikvereins für Stimmung. Und allesamt hatten sie offenbar im vergangenen Jahr gut aufgepasst, was im Dorf so vor sich ging, denn so manches Missgeschick kam ans Licht.

So kritisierten die Lausbube lautstark die Zimmerner Regierung, die nicht nur über die Digitalisierung nachdachte, sondern den Gemeinderat gleich mit Tablets ausstattete. Dass für die Finanzierung dieses Luxus’ Hundehalter höhere Hundesteuer zahlen müssen und so manche Baustelle warten musste, dafür hatten sie wenig Verständnis. Doch schnell seien die Damen und Herren des Gemeinderats wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt, als sie feststellen mussten, dass es in der "Arche" gar kein WLAN gibt, um die neuen Geräte zu nutzen.

Die Streifbese – auch neu im Sortiment – berichteten von ihrer Reise durchs Ländle. Als Zugreisende mit der schwäbische Eisenbahn hatten sie so manche nette Geschichte dabei, denn als Zugreisender hat man bekanntlich viel Zeit für Beobachtungen...

Von der Zimmerner Märchenwelt hatten die Sänger manches zu berichten. "Oh Zimmern schöne Märchenwelt, wie bisch Du reich, hosch doch koi Geld", sangen sie. Als Rattenfänger, Froschkönig und Co. prangerten sie unter anderem mangelnde Parkplätze am Kindergarten an und erzählten von einem ehemaligen AMG-Lehrerlein, das sie beim Chronikschreiben sehr detailliert beobachtet hatten.

Als Pippi Langstrumpf zog der Frauenfußballverein von Lokal zu Lokal. "Des stärkschte Mädchen der Welt zu Gast in Zimmerns Gastronomie, so ebbes gab es hier noch nie...". Auf dem Weg von der Villa Kunterbunt nach Zimmern hatte Pippi, die hoch zu Ross unterwegs war, Spannende entdeckt. So hat sie gesehen, wie der Hattler Siggi im Kreisel die gesamte Ladung aus seinem Kofferraum verlor, oder wie Höchsters sich im Urlaub mit einem anderen Paar ein Stockbett teilen durften.

Als Wanderer war der Männerabend unterwegs. "Frisch auf – de Männerabend hetts kapiert. Drum sind wir zu Wanderern mutiert. Denn nur so – do kennt ihr wette, isch unser Klima noch zu rette", reimten die Männer, die auf ihren Touren offenbar auch ganz genau in manches Zimmerner Wohnhaus geschaut hatten. Neben ihren Ausführungen zum Klima und Klimaschutz, hatten sie auch Ludwig Teufel mit seiner Radsportgruppe beobachtet. Mit dem E-Bike geht man hier auf Tour. "Doch was die Sportgruppe am Luigi vermisst, isch, dass er das Laden des Akkus manchmal vergisst", reimten sie. Aber auch etliche andere Zimmerner hatten die Wanderer im Visier.