In Zimmerns Lokalen herrscht am Donnerstagabend beste Stimmung. Foto: Schwarzwälder Bote

Schmotziger: Gruppen ziehen durch Lokale

Bestens gelaunt und mit reichlich gefüllten Schatzkästlein närrischen Wissens zogen fünf Schmotzigengruppen durch Zimmerns Lokale und sorgten für Unterhaltung und eine kurzweilige Stimmung.

Zimmern o.R. Als aufmerksame Beobachter müssen sie im vergangenen Jahr unterwegs gewesen sein, denn so viele Missgeschicke hatten die Schmotzigengruppen in einem Jahr schon lange nicht mehr aufgedeckt wie in diesem Jahr.

Egal ob unbescholtener Bürger oder Verwaltung – den Blicken und Ohren der aufmerksamen Kundschafter war offenbar rein gar nichts entgangen, und so konnten sie bei ihren Darbietungen aus dem Vollen schöpfen.

Langeweile kam jedenfalls nicht auf, die Pausen zwischen den einzelnen Gruppen, die insgesamt fünf Lokale abzuklappern hatten, waren kurz. Und es kam wirklich alles aufs Tapet: nicht nur das Ortsgeschehen, sondern auch über den berühmten Kirchturm hinaus hatten die Narren ihre Blicke schweifen lassen. Und so hatten die weit gereisten Streifbesa, neu im Reigen der Gruppen, genau mitbekommen, wie es einem ergehen kann, wenn man nur allzu viel sparen möchte.

20 Stunden bis Amsterdam

Amsterdam – davon hatten die Schweglers lange geträumt, doch all zu teuer, war der Plan. Und so hatten sie nach einer möglichst preiswerten Variante Ausschau gehalten, die sie schließlich fanden. Doch dass sie für die Busfahrt jeweils 20 Stunden brauchen würden, das hatten sie nicht einkalkuliert. Und so reichte es in Amsterdam gerade für einen Kaffee und einen Stadtbummel, bevor die Rückreise anstand.

Die illustre Reisegesellschaft der "Schwäbsche Eisebahne", mit Hütchen und Köfferchen, hatte bei der Auswahl der Kleidung viel Liebe zum Detail bewiesen, aber auch die anderen Gruppen waren hier sehr kreativ. So ließ Frau Holle von den Sängern überall reichlich Federn, die sie aus ihrem Kopfkissen "schneien ließ". Oder auch Tante Prysellius, die gleich eine ganze Armada an Pippilottas begleitete und stets bemüht war, sie in die Schranken zu weisen, hatte die Lacher auf ihrer Seite.

Teuflisch ging es beim Musikverein zu, und der Männerabend präsentierte sich als fesche Wandertruppe, die ebenfalls ordentlich vom Leder zog. Die Sänger mit Erbse, Froschkönig, Rattenfänger und vielen anderen hatten sich die Verwaltung vorgeknöpft. "Schnee-Carmchen und ihre Gemeindezwerge" bekamen ordentlich ihr Fett ab. Vor allem den Kindergartenneubau und die fehlenden Parkplätze prangerten die Gestalten aus der Märchenwelt an.

Klimawandel auch Thema

Die Lausbuebe – eine fesche Fußballtruppe –wollten sogar beobachtet haben, dass die Gemeinderäte auf ihren nagelneuen Tablets von der Gemeinde, vermutlich aus finanziellen Gründen, alle denselben Account hatten. Was wohl dazu geführt hatte, dass alle von allen, sämtliche Notizen lesen und vielfältige Apps nutzen konnten. "Die Carmen Merz ist nun die, die lacht, ihre Räte werden überwacht. Und die Moral von der Geschicht‘, die Digitalisierung klappt in Zimmern nicht".

Mit Greta Thunberg und dem Weltklima hatte sich der Männerabend befasst. So ganz nebenbei hatten sie allerdings Timo Weber beobachtet, wie er spät nachts ein Süpplein kochte, aber mit der Mengenangabe nicht so recht klarzukommen schien.

Gleich mehrere Gruppen hatten den Ortschronisten und Ex-Latein-Pauker Walter Schwer beobachtet, wie er verzweifelt versuchte den Karpfenweg zu finden und sich schließlich in seinem Ort mächtig verfuhr. Da hatte es Sabine Kammerer doch eigentlich viel besser, erzählten die Pippilottas vom Frauenfußballverein. Zwar hatte sie ihren Hausschlüssel vergessen und kam nach der Chorprobe nicht mehr ins Haus, genoss dafür aber den Abend bei ihrem Schwiegervater Arnold, bei so manchem Gläschen Wein, bis ihr Gatte Gerd schließlich spät nachts aus dem Ausland heim eilte und seine Sabine wieder einsammelte.

Bis weit nach Mitternacht ging das lustige und stimmungsvolle Programm.