Der Soziologe Klaus Koziol gerät mit Blick auf die Gemeinde Zimmern ins Schwärmen. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium lässt sich über Sachstand zum Leitbild informieren

Mit der Erstellung eines Leitbilds möchte die Gemeinde Zimmern im Rahmen des Förderprojekts "Heimat und Digitalisierung" weiter vorankommen.

Zimmern o. R. (kw). In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand dieses Thema wieder auf der Tagesordnung.

Vor einem Jahr hatten sich die Ratsmitglieder im Rahmen eines Workshops mit der Materie letztmals intensiv beschäftigt. Die Verwaltung wollte das Gremium zum aktuellen Sachstand informieren. Dies übernahm Mirja Eckert von der Agentur The New.

Wie vieles anderes auch hat die Corona-Pandemie das Vorhaben ins Stocken gebracht. "Nun wollen wir langsam wieder Fahrt aufnehmen", kündigte Eckert an. Sie unterstützt als externe Beraterin das Team der Gemeinde um Projektleiterin Anja Schaber.

Doch bevor sie das Wort ergriff, stellte sich Klaus Koziol dem Gemeinderat vor. Er lehrt an der Katholischen Hochschule Freiburg. Koziol hatte das vom Innenministerium geförderte Projekt zusammen mit dem Gemeindetag Baden-Württemberg ins Leben gerufen.

Oberstes Ziel ist die Identifikation der Bürgerschaft mit ihrer Gemeinde, das Heimatgefühl soll gestärkt werden. Der in der Diözese Rottenburg-Stuttgart für Digitalisierung zuständige Soziologe schwärmte regelrecht von Zimmern. Die Gemeinde biete gute Grundbedingungen für die Ziele des Projekts.

Koziol zählte beispielhaft das ökumenische Zentrum "Arche" genauso wie das genossenschaftlich organisierte Milchhäusle in Stetten auf.

Jeder Ort brauche Gemeinschaftshäuser, trug er vor. Auch von der erfolgten Bürgerbefragung und deren Ergebnisse zeigte er sich sehr angetan. Nach der Bestandsaufnahme wolle man im nächsten Schritt ein Leitbild und ein Logo für die Gemeinde definieren, sagte Eckert.

Sie präsentierte den Gemeinderäten vorweg eine Liste mit Anregungen und Vorschlägen. Fünf Themenfelder stünden im Fokus des Handelns, so die Beraterin.

Den ersten Punkt umschrieb sie mit "Begegnung und soziales Miteinander". Ehrenamtliches Engagement sollte hoch eingeschätzt werden. Jeder Bürger könne sich – so ihre Aussage – bei der Mitgestaltung von Gemeinschaftsprojekten einbringen.

Weiterer Vorschlag für das Leitbild: Zimmern respektiere jede Form von familiären Zusammenhalt und Zusammenleben, in der Menschen Verantwortung füreinander übernähmen und sich gegenseitig förderten und unterstützten.

Aussagen machte sie auch zu den Themen Mobilität, Digitale Infrastruktur und Nachhaltigkeit bezüglich Umwelt, Ressourcen und Energie. "Dies ist ein Arbeitspapier und soll Impulse geben", fasste Bürgermeisterin Carmen Merz zusammen. Der Gemeinderat sei nun auch wieder gefordert, deutete sie an.