Aufgrund von Energiesparmaßnahmen sind die Straßenleuchten in der Gesamtgemeinde Zimmern nunmehr von 0 Uhr bis 5 Uhr ausgeschaltet. Foto: Weisser

Die Gemeinde Zimmern setzt beim Thema Energiesparen setzt nicht nur auf Verbote. Verwaltung und Gemeinderat hoffen auf Einsehen der Bürgerschaft.

Zimmern o. R - Sollte dies jedoch nicht funktionieren, wären weitere Einschränkungen nicht zu vermeiden. Auch die Bewohner von Sozialwohnungen sollen fürs Energiesparen sensibilisiert werden.

Mit möglichen Einsparpotenzialen hat sich der Gemeinderat jüngst in einer Klausurtagung intensiv beschäftigt. Das Gremium verständigte sich auf eine Reihe von Maßnahmen, die über die Regelungen der erlassenen Energieverordnung des Bundes, wie zum Beispiel die grundsätzliche Temperaturabsenkung auf 19 Grad, hinausgehen.

Brennstofflager sind gefüllt

Die Verwaltung hat einen Krisenstab gebildet. Dem gehören im Moment neben Bürgermeisterin Carmen Merz und den Amtsleitern auch die seit 1. Oktober 2022 tätige Energiebeauftragte an. Bei Bedarf – so war man sich einig – werde der Krisenstab um die stellvertretenden Bürgermeister und die Ortsvorsteher ergänzt.

Die Brennstofflager sind aufgefüllt. Lager würden vergrößert, um mehr Kapazitäten zu schaffen. Wartungsarbeiten an technischen Anlagen habe man vorgezogen.

Straßenlaternen sollen umgerüstet werden

Zum Maßnahmenkatalog zählen: Abschaltung der Straßenbeleuchtung von 0 bis 5 Uhr in allen Ortsteilen, schnellstmögliche Umrüstung der Straßenlaternen mit 300 LED-Leuchtmitteln und Ausschalten – zumindest zeitweise – von Brunnen und Wasserspielen.

Die Sportvereine werden aufgefordert, die Flutlichtnutzung auf das notwendigste Maß zu beschränken. Die Flutlichtanlage in Zimmern wird auf sparsamere LED-Beleuchtung umgestellt. Sporthallen dürfen weiterhin genutzt werden – allerdings nur bei 15 bis 16 Grad. Duschen, so wird angeraten, solle man nur noch bei "unbedingter Notwendigkeit".

Die Verwaltung bittet die Musik- und Gesangvereine, die Räumlichkeiten "in angemessenem Rahmen" nur während der Nutzung zu heizen und zu beleuchten. Einzelunterricht soll möglichst in kleinen Räumen erfolgen.

Weitere Stromerzeuger bestellt

Das Gremium verständigte sich darauf, für das Gebäude Unterbergstraße in Horgen – dort sind Flüchtlinge untergebracht – eine Kosten-Nutzenanalyse zu einer Hackgutheizung erstellen zu lassen. Im Rathaus Stetten wird demnächst eine Pelletsheizung mit einem kleinem Nahwärmenetz eingebaut. Damit sollen auch die Sozialwohnungen im Mühlenweg versorgt werden.

Um gegen einen Stromausfall gewappnet zu sein, hat die Gemeinde weitere Zapfwellenstromerzeuger und Stromerzeuger mit Dieselmotor bestellt. Derzeit verfügt man über drei Notstromaggregate.

Noch mehr Photovoltaik

Die Turn- und Festhalle Flözlingen ist bereits mit einem Notstromzugang ausgestattet. Das Feuerwehrhaus in Zimmern und die Festhalle Zimmern sollen alsbald folgen. Im Fokus steht der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Gemeindegebäuden. Ein externer Anbieter soll eine Gesamtanalyse anfertigen. Etliche Dächer sind bereits mit Photovoltaik ausgestattet. Weitere Anlagen werden für die Dachflächen des Bauhofs, der Kindertagesstätte hinter der Schule sowie des Feuerwehrhauses in Erwägung gezogen. Veranstaltungen in gemeindlichen Liegenschaften sind weiterhin möglich. Allerdings würden Energiekosten exakt abgerechnet.

Verwaltung und Gemeinderat halten am Adventsmarkt fest. Verzichtet wird auf Dachfassadenbeleuchtung, nicht aber auf Weihnachtsbäume. Die Leuchtdauer wird reduziert. Weiterer Beschluss: Für die Verwaltung im Rathaus soll ein Elektrokraftfahrzeug angeschafft werden. Über ein E-Car-Sharing soll es auch der Bevölkerung zur Verfügung stehen.