Jetzt ist der frühere Ortsvorsteher Gerhard Wodzisz endgültig im Ruhestand: Bürgermeisterin Carmen Merz (links) würdigt bei einer Feier im Milchhäusle dessen Verdienste. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Gerhard Wodzisz erhält Lob und Präsente

Den Chefsessel im Stettener Rathaus hat Gerd Wodzisz schon vor einem Vierteljahr für Nachfolger Andreas Bihl geräumt. Nach der offiziellen Verabschiedung durch die Gemeindeverwaltung kann sich der Ortsvorsteher nun endgültig als kommunaler Ruheständler fühlen.

Zimmern-Stetten (kw). Kein großer Bahnhof, ohne Pomp und Gloria – so wollte der frühere Stettener Ortsvorsteher Gerhard Wodzisz verabschiedet werden. Und diesen Wunsch erfüllte ihm Bürgermeisterin Carmen Merz gerne. So fand die kleine Feier im Stettener Milchhäusle mit einem überschaubaren Kreis an Gästen statt. Menschen, die den engagierten Kommunalpolitiker über lange Zeit begleitet haben, waren geladen. In lockerer Atmosphäre, bei netten Gesprächen und guter Bewirtung saß die gesellige und vertraute Runde einige Stunden zusammen.

In seinem kurzen, humorvollen Rückblick gab Wodzisz manche Anekdote zum Besten. Die eine oder andere wahre Begebenheit hätte auch einer Szene aus der Serie "Hannes und der Bürgermeister" entstammen können.

Nie ein Extrawurst für Stetten gefordert

Es wurde reichlich gelacht. So verriet der frühere Chef der Stettener Verwaltung, dass er im Rathaus für "besondere Fälle" eine Flasche Schnaps deponiert hatte. Seine Sekretärin habe ihm mal einen Streich gespielt und die Schnapsflasche mit einer Wasserflasche vertauscht. Sein Gegenüber äußerte dann noch höflich: "Das ist aber ein milder Schnaps".

Zum Auftakt der Verabschiedungsfeier erinnerte die Bürgermeisterin an die markanten Meilensteine der 25-jährigen Amtszeit: Erweiterung des Kindergartens, Bau der Aussegnungshalle, Wohnbebauung auf dem "Zierenberg", Sanierung der Grundschule, Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs, Bau des Eschachstegs, Ausbau der Alemannenstraße, Sanierung der Gymnastikhalle sowie das gute Miteinander mit den im Ort untergebrachten Flüchtlingen.

Die Umgestaltung der Wehranlage an der Eschach habe das Gremium am Ende seiner Amtszeit noch geschafft. Merz meinte abschießend: "Darauf kannst du und damit auch alle in Stetten stolz sein". Was die Zimmerner Rathauschefin noch besonders hervorhob: Wodzisz habe stets das große Ganze in der Gesamtgemeinde Zimmern im Auge behalten. "Du wolltest keine Extrawurst für Stetten, hast dich aber immer für dein Stetten eingebracht und auch mal in der Gemeinderatssitzung auf den Tisch gehauen, wenn es deiner Meinung nach ungerecht und nicht nachvollziehbar zuging." Daneben erwähnte die Bürgermeisterin schmunzelnd, dass Wodzisz in seiner Amtszeit vier Sekretärinnen "verbraucht habe". Neben aufrichtigen Dankesworten gab es für den ausgeschiedenen Kommunalpolitiker einen Präsentkorb mit Wurstwaren.