Das Areal für das neue Baugebiet setzt sich hinter den letzten Gebäuden im Flozbrunnen fort und erstreckt sich in südlicher Richtung vom Regenüberlaufbecken bis zum Weg an der Rottweiler Straße. 35 Bauplätze enthält dieser vierte Abschnitt. Foto: psw

Gemeinderat: Bebauungsplanverfahren für Gebiet "Ost IV" startet / 35 Grundstücke entstehen

Zimmern   o. R. - Das Bebauungsplanverfahren "Zimmern Ost IV" kann beginnen: Mit dem gefassten Aufstellungsbeschluss hat der Gemeinderat bei drei Gegenstimmen den Startschuss für die nächste Wohnbauweiterentwicklung gegeben.

Im nächsten Schritt beginnt das Beteiligungsverfahren. Der erste Entwurf wird öffentlich ausgelegt, Betroffene und Träger öffentlicher Belange können Stellung nehmen. Bauinteressenten, die derzeit in Zimmern einen Platz im Gebiet Zimmern-Ost suchen und die Internetseite der Gemeinde anklicken, stoßen schnell auf die Aussage: "Verkauft". Die Gemeinde steht also im Zugzwang, weiteres Bauland zu schaffen. Bereits Ende 2016 sei der Großteil der Bauplätze weg gewesen, deshalb hätten im vergangenen Jahr nicht öffentlich Beratungen zur Weiterentwicklung der Wohnbauflächen stattgefunden, erklärte Bürgermeisterin Carmen Merz.

Fachingenieur Martin Weisser vom Villingendorfer Planungsbüro Weisser &  Kernl wies darauf hin, dass es im ersten Schritt darum gehe, den Geltungsbereich des vierten Bauabschnitts von Zimmern-Ost festzulegen. Bürgermeisterin Merz machte deutlich: "Wir fassen heute den Aufstellungsbeschluss und entscheiden nicht, wie schnell erschlossen wird." Weisser legte dem Gremium aber dennoch schon eine Gesamtplanung vor. "Die Gesamtkonzeption ist notwendig, weil wir jetzt schon festlegen müssen, wie die Verkehrsanbindung zur Rottweiler Straße erfolgen kann." Die in Zimmern-Ost noch bebaubare Fläche beträgt nach Aussage des Planers neun Hektar. Insgesamt könnten 77 Baugrundstücke ausgewiesen werden. Der vierte Bauabschnitt, über den das Gremium zu befinden hatte, umfasst 35 Bauplätze in einer Größe von 426 bis 772 Quadratmetern, der Großteil "im 500er-Bereich", hieß es.

Zwei Grundstücke am Nordrand, in der Nähe des bestehenden Mehrfamilienhauses im "Flozbrunnen", sind für eine verdichtete Bebauung (Mehrfamilienhäuser) vorgesehen. Die restlichen 33 Grundstücke sollen mit Einzel- und Doppelhäusern bebaut werden können. "Zwei volle Geschosse sind dort möglich", stellte Weisser klar. Auf Stichstraßen wird vorwiegend verzichtet, was allgemein am Ratstisch befürwortet wurde. Auch Bauhofleiter Georg Kunz hatte dies angeregt.

Die zukünftige Verkehrsanbindung an die Rottweiler Straße stellt sich der Planer an der Gemarkungsgrenze zwischen Zimmern und Rottweil vor. Dazu müssten mit der Stadt Rottweil frühzeitig Gespräche geführt werden. Der Vorentwurf weise viel Grün aus, vorwiegend aber auf den Privatflächen, betonte Martin Weisser.

Kurzer Diskussionspunkt war auch der Standort des Spielplatzes. Der erste Gedanke, diesen im Geltungsbereich des vierten Abschnitts vorzusehen, wurde unterschiedlich beurteilt. Ratsmitglied Andreas Jantsche fragte, ob es Sinn mache, in unmittelbarer Nähe des Spielplatzes Flozbrunnen eine zweite Einrichtung zu bauen. Dieser, so eine Andere Meinung, werde von vielen Kindern genutzt und sei überbelegt. Thomas Bausch merkte an, man beschließe heute nur den Geltungsbereich. Dies beendete die Diskussion.

Christine Löffler machte sich für eine freie Fläche am Rand des Regenüberlaufbeckens stark. Dort würden die Kindern im Winter bisher rodeln, erinnerte sie. Winfried Praglowski, Elke Müller und Christine Löffler monierten, dass der Gemeinderat vorab keinen Plan bekommen habe. Das Planungsbüro war davon ausgegangen, dass die Verwaltung den Ratsmitglieder den Entwurf zugeschickt habe. Der überwiegenden Mehrheit des Gremiums reichte die Präsentation aus, um entscheiden zu können. Praglowski sprach noch die Bauplatzvergabe an und erwähnte das Verfahren benachbarter Kommunen. Bürgermeisterin Merz kündigte an, dass der Gemeinderat demnächst über das künftige Vergabeverfahren beraten werde.