Gut gelaunt wurde bei Bucher Stahl der Spaten zum Neubau geschwungen. Mit dabei waren neben Planern, Baufirma und Bürgermeister Maser auch die Geschäftsführer Rudolf Ketterer (Zweiter von links) und Axel M. Bucher (Dritter von links). Foto: Kammerer Foto: Schwarzwälder-Bote

Offizieller Baubeginn der Logistik-Halle der Firma Bucher Stahl im Inkom / Geschäftsführer Ketterer: "Ohne Mut zum Risiko geht nichts"

Von Kathrin Kammerer

Zimmern o. R./Rottweil. Das Gelände ist so groß wie fünf Fußballfelder, in den entstehenden Neubau passen 200 Einfamilienhäuser. Die Expansion der Firma Bucher Stahl in das Gewerbegebiet Inkom hat bemerkenswerte Dimensionen. Nun war Spatenstich.

Rückblick: Der traditionsreiche Stahlgroßhandel, nun in der vierten Generation von Axel M. Bucher geführt, hat seit 1997 seinen Sitz in der Rheinwaldstraße in Rottweil. Da man dort, so Bucher, aber mittlerweile "hoffnungslos überlastet" sei, stellte sich die drängende Frage: Um-, An- oder gleich Neubau?

"Wir haben uns die Entscheidung für einen zweiten Standort nicht leicht gemacht", so der Geschäftsführer. Zu tief sei bei allen Beteiligten noch der Schock des Jahres 2009 gesessen, als das Stahlgeschäft komplett eingebrochen sei. Doch die Bedenken wurden überwunden – Geschäftsführer Rudolf Ketterer: "Ohne Mut zum Risiko geht nichts" – und im Winter diesen Jahres kamen die Unterschriften unter den Kaufvertrag für das 33 000 Quadratmeter große Gelände in dem von Zimmern und Rottweil gemeinsam betriebenen Gewerbegebiet.

Im Inkom kann die Firma vom Anschluss an die Autobahn A 81 profitieren. Vor Beginn der Bauarbeiten hatte der Zweckverband Inkom zunächst 1,7 Millionen Euro in die rasche Erschließung des Geländes investiert. Im August wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Nun schwangen die Bauherren von Bucher Stahl, die Planer vom ausführenden Generalunternehmen Goldbeck aus Singen, der Architekt Joachim Müller aus Villingen-Schweningen, Inkom-Wirtschaftsförderer Christian Driever und Zimmerns Bürgermeister Emil Maser gut gelaunt den Spaten zum Baubeginn des Lager- und Logistikgebäudes.

Maser war auch als Vorsitzender des Inkom-Zweckverbandes gleich in doppelter Mission vor Ort. Er freute sich über das klare Bekenntnis von Bucher Stahl zum Inkom und somit zum Wirtschaftsstandort Zimmern.

Der Neubau der Firma hat ein Volumen von 172 500 Kubikmetern umbautem Raum und soll sich in Sachen Gestaltung, so Architekt Müller, von der "Otto-Normal-Lagerhalle" in "Schuhschachtel-Optik" abheben. Dies will er durch ineinander verschränkte Fassadenteile in Weiß-, Grau- und Schwarztönen und zusätzliche Lichtbänder erreichen. Ein Gestaltungstrick mit Symbolcharakter, denn auch im wirklichen Geschäftsbetrieb werden bei Bucher Stahl schließlich Gegenstände übereinander gelagert und gestapelt. Der Bauzeitplan ist straff: In einem Jahr, so Axel Bucher, soll der Zweitsitz seiner Firma bereits in Betrieb genommen sein. Und dann, so merkte Emil Maser an, hätte die Firma im Gewerbegebiet ja noch reichlich Platz um weiter zu expandieren. "Bis das passiert ist", versprach der Zimmerner Schultes mit einem Augenzwinkern, "bleibe ich mindestens noch im Dienst der Gemeinde Zimmern."