Ortsbaumeister Georg Kunz (von links), Bernhard Ginter von der Telekom, Ortsvorsteher Reiner Haas, Bürgermeister Emil Maser, Breitbandkoordinator Hans Klaiber und Christian Stang von der Telekom schalten das schnelle Internet frei. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Datenübertragung: Nach langem Hin und Her wird das Glasfasernetz in Betrieb genommen

Zimmern-Flözlingen. Nach vielen Verzögerungen und einigem Unmut können die Flözlinger nun mit erhöhter Geschwindigkeit im Internet surfen.

Gestern Abend haben Vertreter der Gemeinde, des Landratsamts und der Telekom das schnelle Internet symbolisch in Betrieb genommen. Doch nicht erst mit dem gemeinsamen Drücken auf den roten Knopf am Schaltkasten vor der Gaststätte Flammer gelangt das schnelle Internet in die rund 350 Haushalte. Seit Anfang des Monats können die rund 700 Einwohner des Ortsteils das hohe Datenübertragungstempo buchen und nutzen.

"Die Bürger sind begeistert, sie bemerken die erhebliche Leistungssteigerung, nichts ruckelt mehr", berichtete Bürgermeister Emil Maser über die bisherigen Erfahrungen einiger Flözlinger mit dem größeren Übertragungsleistung. Zuvor wurden die Haushalte über einen Privatanbieter über Funk versorgt. Dabei war die Datenübertragung weitaus langsamer und auch anfälliger für Störungen.

Zunächst können die Nutzer allerdings "nur" mit 50 Megabit pro Sekunde surfen – Schuld daran seien EU-Vorgaben. Maser hofft, dass bis Ende 2017/2018 ein entsprechendes Gesetz die angestrebte Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde erlaubt. Die technischen Voraussetzungen dafür seien bereits geschaffen worden.

Unmut über Aufschieben des Projekts

Dem symbolischen Freischalten ging ein vierjähriges Hin und Her voraus: Seit dem Beschluss der Gemeinde, durch die Verlegung von Glasfaser im Ortsteil flächendeckend schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten zu ermöglichen, wurden die Arbeiten drei Mal ausgeschrieben und wieder zurückgezogen. Grund dafür seien immer wieder geänderte Vorschriften gewesen. Dass die Bürger erbost über die Verzögerungen waren, erwähnte Maser bei der symbolischen Inbetriebnahme. Die Bürger drängten auf das schnelle Internet und sammelten 400 Unterschriften, die sie dem Landtag in Stuttgart vorlegten. Dennoch glaubte seinen Worten nach in Flözlingen auch kaum einer daran, dass nach dem ersten Spatenstich im April die geplanten Fristen für die Inbetriebnahme eingehalten werden können.

An sechs Stellen im Ortsteil wurden im Frühjahr und Sommer die Straßen und Gehwege aufgegraben und Kabel und Leerrohre eingelassen. Mitarbeiter der Telekom als Betreiber statteten diese schließlich mit Glasfaserleitungen aus. Umso mehr sei man nun stolz, endlich fristgerecht mit schnellem Internet versorgt zu sein.