Kultur und Landschaft vermitteln begeisternde Eindrücke / Zu Besuch beim "Ännchen von Tharau"

Zimmern o. R. Die Kolpingsfamilie Zimmern hat in diesem Jahr ihre Bildungsreise ins Baltikum und nach Danzig unternommen. Die Reise startete in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Die malerische Altstadt gehört zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Städten.

In Lettland wurde die Hauptstadt Riga besucht. Sie war ebenfalls eine Hansestadt und einstiger Sitz der Erzbischöfe. Hier konnten die Jugendstilgebäude von Michail Eisenstein bewundert werden, die seit 1998 zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Für Siegfried Fries, einen Teilnehmer der Reisegruppe, ermöglichte diese Reise, das Grab seines Vaters Wilhelm Fries zu besuchen, der im April 1945 in Lettland gefallen war. Mit dem Besuch des Grabs seines Vaters konnte er ihm eine letzte Ehre erweisen.

Das nächste Reiseziel führte die Gruppe an den Wallfahrtsort "Berg der Kreuze" und weiter in das Städtchen Klaipéda, dem einstigen Memel, wo auf dem Simon-Dach-Brunnen eine Bronzefigur des viel besungenen Ännchen von Tharau steht. Da auch Teilnehmer vom Liederkranz Zimmern dabei waren, wurde das gleichnamige Lied zum Besten gegeben.

Danach ging es weiter mit der Fähre auf die Kurische Nehrung, eine schmale 98 Kilometer lange Landzunge vor der Ostseeküste. Bei gutem Wetter wurde die Gruppe auf den Hexenhügel geführt, ein wunderschönes Waldstück, auf dem interessante Holzfiguren aus der litauischen Sage zu finden waren.

Beeindruckend waren auch die hölzernen Grabbretter auf dem Friedhof von Nida und das Bernsteinmuseum, welches zahlreiche Schätze aus Bernstein zeigte. Der Aufenthalt auf der Nehrung wurde mit dem Besuch der 52 Meter hohen Parnidis-Düne abgeschlossen. Die Fahrt ging weiter durch das wunderschöne Masuren mit zahlreichen Seen und Wäldern.

Der Besuch auf der Marienburg, einst Sitz des Hochmeisters des Deutschen Ordens, vermittelte den Besuchern einen Einblick in die Zeit der deutschen Ordensritter, die bis ins 14. Jahrhundert in den baltischen Ländern herrschten. Bei den Führungen wurde deutlich, dass die baltischen Länder ihre Unabhängigkeit und die Zugehörigkeit zur EU sehr schätzen. Das mondäne Seebad Sopot sowie die polnische Hafenstadt Danzig bildeten den Abschluss der Reise. Die einstige Hansestadt verfügt über zahlreiche sehenswerte Bauwerke, Kirchen und Museen, die besichtigt werden konnten.