Einblick in den Alltag und die Nöte eines sehr großen Müllentsorgers erhalten Mitglieder der FDP-Kreistagsfraktion bei Alba (von links): Uwe Eberhard, Jörg Schaal, Gerhard Aden, Hannes Österle, Wolfgang Lehrke und Franz Rohrer. Foto: FDP Foto: Schwarzwälder Bote

Müllgebühren: FDP-Kreistagsfraktion besucht die Firma Alba und wird informiert

Kreis Rottweil. Der Geschäftsführer der Firma Alba-Süd, Hannes Österle, und der Betriebsleiter des Standorts in Zimmern, Uwe Eberhard, empfingen unlängst die FDP-Kreistagsfraktion. Die Liberalen hatten laut Mitteilung wegen des Preisanstiegs bei der Müllabfuhr um diesen Termin gebeten.

Die "Alba-Group" sei der zweitgrößte Müllentsorger in Deutschland, in Europa stehe sie an fünfter Stelle. 40 000 Tonnen Hausmüll werden über Oberndorf entsorgt, die gleiche Menge Gewerbemüll in Zimmern. Die Kosten werden strikt getrennt. Mit elf Mitarbeitern in der Verwaltung, etwa 50 in der Fläche und 20 Müllfahrzeugen werden diese Mengen bewältigt.

Hinzu kommen 10 000 Tonnen Altpapier, 12 000 Tonnen Gelber-Sack-Abfall und 2000 Tonnen Altholz. Für das Einsammeln des "Gelben Sacks" entstehen keine Gebühren, da diese über das Duale System erhoben werden und mit jedem Joghurtbecher bezahlt werden. Ein Problem stellen die vielen Störstoffe im "Gelben Sack" da. Nicht wenige entsorgen ihren zerkleinerten Sperrmüll auf diese Weise.

"Ein zunehmendes Problem ist die Gewinnung von geeigneten Lkw-Fahrern, es fehlen bundesweit 15 000 Fahrer", betonte Hannes Österle. "Nicht jeder Besitzer der entsprechenden Fahrerlaubnis ist in der Lage, ein Müllfahrzeug zu steuern. Dazu sind intensive Schulungen, Fortbildungen, auch jährliche Gesundheitschecks nötig."

Uwe Eberhard wies darauf hin: "Täglich werden 8000 Hausmülltonnen eingesammelt. Natürlich ist es für die Betroffenen ärgerlich, wenn eine Tonne stehen bleibt, aber solche Fehler bewegen sich im Promillebereich."

Neukreistagsmitglied Franz Rohrer interessierte besonders die in der Kritik stehende Grüngutabfuhr. Darauf erwiderte Österle: "Früher hatten wir eine XXL-Versorgung, jetzt nach der Umstellung nur noch XL. In anderen Kreisen kann man zwei Stunden in der Woche an einem Tag an wenigen Stellen sein Grüngut entsorgen, im Landkreis Rottweil an 25 Stellen am Samstag und täglich in Zimmern und Bochingen, und das von März bis November."

Immer wieder müsse man sich darüber ärgern, dass Bewohner zwei Kubikmeter Sperrgut anmeldeten und man dann vor einem Berg von Sperrgut wie bei einer Haushaltsauflösung stünde, aber man versuche mit Kulanz, auch solche Probleme zu lösen, so Österle weiter.

Am Ende des fast zweistündigen Besuchs hatte die FDP-Fraktion den Eindruck, dass sich die Firma Alba als Dienstleister im Auftrage des Landkreises verstehe und versuche, diesem Auftrag so geräuschlos, pflichtbewusst und effektiv wie möglich nachzukommen.