Einen fünf Meter hohen Pylon will der Betreiber des neuen Biomarkts an der Flözlingerstraße (Foto) aufstellen. Die Werbeanlage steht geringfügig außerhalb des Baufensters. Deshalb bedurfte es einer Befreiung. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Außerhalb des Baufensters

Zimmern o. R. (kw). Bei Nacht beleuchtete Werbeanlagen in Industrie- und Gewerbegebieten sind keine Besonderheit. Pylonen zählen zu den gängigen Werbeformen.

Auch der neu entstehende Biomarkt am Standort der früheren Diskothek "Fame" im Zimmerner Industrie- und Gewerbegebiet "Steinhäuslebühl" will in luftiger Höhe für sich Werbung betreiben. Der beantragte Pylon ist fünf Meter hoch, was für Bauamtsleiter Georg Kunz kein Problem darstellt. Denn: Weitaus höhere Anlagen wären nach den Bebauungsplanvorschriften zulässig – und stehen auch in unmittelbarer Umgebung.

Lichtstärkenbegrenzung den Insekten zu Liebe wird gefordert

Aus anderem Grund ist aber dennoch eine Befreiung erforderlich. Der Standort für die säulenartige Werbeanlage mit einer Ausladung von 1,25 Meter befindet sich außerhalb des Baufensters. Sie soll an der Grundstücksgrenze zur Flözlingerstraße errichtet werden. Ein Sichtfenster sei nicht tangiert, trägt Kunz vor. Antwort auf die Frage von Gemeinderätin Ingrid Balke: Die Anlage sei beleuchtet, der Lichtkegel falle auf den Straßenbereich beim Kreisverkehr. Ratsmitglied Winfried Praglowski weist auf die wesentlich größeren Werbeanlagen in der Nachbarschaft hin – wie zum Beispiel beim Einkaufszentrum Kaufland. Zur Erinnerung: Dort hat der Gemeinderat im Jahr 2013 einen Pylon mit 27 Metern bewilligt. Im Vergleich dazu – so Praglowski – sei dieser Pylon eher klein.

Neumitglied Jürgen Kramer hakt zum Thema Lichtverschmutzung nach. "Wenn es um das Insektensterben geht, sind wir Landwirte immer die Prügelknaben", moniert er. Seine allgemeine Anregung: "Man sollte eine Lichtstärkenbegrenzung für Werbeanlagen einführen." Die Nachfragen der Ratsmitglieder Christa Schamburek und Andreas Schobel zur Dauer der Beleuchtung zielen in die selbe Richtung. Es gäbe Städte, in denen die Werbeanlagen nicht die ganze Nacht leuchteten, merkt Schamburek an. Bei einer Gegenstimme erteilt der Gemeinderat dem Bauantrag sein Einverständnis.