Planer Axel Dörr erläutert das Vorhaben der Firma Bau-Union. Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerbeteiligung: Erweiterung des Steinbruchs vorgestellt / Von Sprengungen und der Größe der Lerchenfenster

Vorzeitig ist die Zimmerner Firma "Bau-Union Vereinigte Schotterwerke" mit ihren Plänen für die Erweiterung des Steinbruchs "Ettenberg" an die Öffentlichkeit gegangen.

Zimmern o. R. (kw). Im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung lud das Unternehmen die Bürger zu einem Informationsgespräch in das Zimmerner Sportheim ein. 30 Interessierte – darunter mehrere Landwirte, Bürgermeisterin Carmen Merz und einige Gemeinderatsmitglieder – hörten sich den Sachvortrag von Planer Axel Dörr an.

Das Unternehmen vertraten Geschäftsführer Moritz Köhle und technischer Leiter Stephan Braun. Der Inhaber des gleichnamigen Leinfeldener Büros stand nach seinen Ausführungen für Fragen der Zuhörer zur Verfügung. Die meisten Wortmeldungen kamen aus dem Bereich der Landwirtschaft.

Zum Verständnis: Die Erweiterungsfläche – das letzte Abbauareal nördlich der Kreisstraße nach Horgen, zwischen dem kleinen Windrad, der südlichen Grenze des Inkom-Gewerbegebiets und der Römerstraße gelegen – ist im Regionalplan 2003, Teilplan "Rohstoffsicherung", als oberflächennahe Abbaufläche ausgewiesen.

Nicht zu verwechseln mit den Flächen südlich der Straße zwischen der Pferdepension Albrecht und dem Horgener Sportplatzgelände. Dort sieht die Bau Union ihr mittelfristiges Erweiterungspotential zur Rohstoffsicherung. Seit dem vergangenen Jahr läuft dazu beim Regionalverband das Änderungsverfahren. Der Ortschaftsrat Horgen und der Gemeinderat Zimmern haben darüber beraten und in den entsprechenden Beschlüssen ihre Anregungen zum Ausdruck gebracht.

Zahlen und Fakten

Zum bevorstehenden Erweiterungsantrag nannte der Ingenieur Zahlen und Fakten. Die Fläche beträgt 11,37 Hektar. Als Abbauzeit sind zwölf Jahre vorgesehen. Abgebaut werden soll bis zu 40 Meter Höhe – und zwar mit Sprengungen. Die Firma rechnet mit einer jährlichen Abbaumenge von 520 000 Tonnen. Im selben Zeitraum sollen 200 000 Tonnen Verfüllmaterial zur Rekultivierung eingebracht werden.

Ziel ist, so die Aussage des Planers, eine Vollverfüllung. Dörr ging kurz auf die vorgesehenen Prüfungen und Untersuchungen (Umweltverträglichkeit, Artenschutz, Landschaftspflege) sowie auf den Verfahrensweg ein. Nach der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Gemeinde stehe bei Bedarf ein Erörterungstermin an.

Zu den von der Maßnahme betroffenen Schutzgütern zählte Dörr: Mensch, Flora und Fauna, Boden sowie Landschaftsbild. Dazu würden Gutachten erstellt.

Der Inhaber der Pferdepension warnte unter Hinweis auf die Nähe des Abbruchgeländes zum Hof vor den Auswirkungen der Sprengungen (Staub, Erschütterungen). "Der Hof ist Immissionsstandort", räumte der Planer ein. Im Gutachten werde festgestellt, was dort an Immissionen ankomme "und was wir machen müssen", hieß es.

Landwirt Eugen Schuler kritisierte allgemein die lange Laufzeit der Verfüllung. Wenig Verständnis zeigte er für den seiner Meinung nach zu großzügig geplanten Ausweis von Brachflächen für die Feldlerche.

Wegen der unmittelbaren Nähe zum Inkom-Gewerbegebiet fragte Gemeinderat und Landwirt Matthias Teufel nach. Sofort nach der Bewilligung durch die Behörden – als Termin wurde die Zeit nach den Sommerferien genannt – erfolge im neuen Gebiet der Abbruch über einem Streifen von 60 bis 70 Meter, so die Aussage der Firma.

Der Flözlinger Ortsvorsteher und Kreisbauernobmann, Manfred Haas, bat darum, die rekultivierten Areale als Ackerflächen ("Die sind landwirtschaftlich wertvoller") auszuweisen und nicht als extensive Grünflächen. Er nehme diesen Wunsch auf, bekräftigte Dörr.

Zudem wollte der Landwirt noch wissen, ob im Steinbruchbereich sämtliche Ausgleichsflächen umgesetzt werden könnten. Dazu konnte der Planer keine verbindliche Aussage treffen.