Foto: Kammerer Foto: Schwarzwälder Bote

Zimmerner Biker touren acht Tage durch Indien

Sie haben eine gemeinsame Leidenschaft: das Motorradfahren. Und sie hatten einen Traum: einmal mit dem Motorrad in Indien die höchsten Pässe der Welt zu bezwingen.

Zimmern o. R. Jetzt haben Reiner Haas und Andreas Lindinger aus Flözlingen sowie Rainer Kammerer aus Zimmern ihren Traum wahr gemacht. Acht Tage lang waren sie unterwegs und haben viele Eindrücke mitgebracht.

Im Januar haben die drei Biker mit der Planung für ihre große Reise begonnen. Das Besondere: Sie fahren zwar alle Motorrad, doch in dieser Konstellation waren sie noch nie miteinander unterwegs. Der gemeinsame Traum war es, der sie zusammenbrachte. Das Fazit: "Das können wir gerne wieder mal machen. Allerdings mit einem anderen Ziel", sind sich die drei Herren einig. Aber nun von vorne. Indien, Kaschmir, die Seidenstraße, und: die höchsten befahrbaren Pässe der Welt lockten. Andreas Lindinger war bereits vor einigen Jahren mit dem Motorrad in Indien unterwegs, und das hatte ihn nachhaltig fasziniert. "Zum einen sind das die Höhe der Pässe und die Beschaffenheit der Straßen, die für gewissen Nervenkitzel sorgen", schwärmt Lindinger. "Wir hätten nicht gedacht, dass uns die Höhe soviel ausmacht", erzählen sie.

Die drei waren bereits einen Tag vor Tourstart angereist, um sich zu akklimatisieren. Doch trotz Vorbereitung bereiteten ihnen die Höhenmeter zuweilen etwas Probleme. "Es gab aber andere Tourteilnehmer, die hatten richtig mit der Höhenkrankheit zu kämpfen. Das hatten wir glücklicherweise nicht", erzählt Rainer Kammerer. Die Straßen auf der Strecke seien einfach und schmal. Und es gebe nicht viel Verkehr. Häufig fahre man über unbefestigte Untergründe wie Schotter und Sand.

Die drei Biker waren nicht alleine unterwegs, sondern hatten sich für eine geführte Tour entschieden, bei der auch die Motorräder gestellt wurden. "In Indien gibt es sehr gute Maschinen, die sehr handlich und zugleich auch sehr robust sind", erklärt Lindinger. Und so ging es schließlich entlang ehemaliger Karawanenrouten von Leh über den höchsten befahrbaren Pass der Welt, den 5600 Meter hohen Khardung La, ins Nubra-Tal. Die Tour durch teils raue ungewöhnliche Landschaften mit Blicken auf atemberaubende Sechstausender beeindruckte die Zimmerner Biker sehr. Auf unzähligen Fotos haben sie die Schönheit der Landschaft festgehalten. Die Landschaft habe sehr viel zu bieten, zudem gebe es zwischendurch immer wieder kleine, versteckte Klöster zu sehen.

Übernachtet wurde in festen Zelten mit richtigen Betten und Toilette. "Aber nachts wurde es dort zum Teil richtig kalt. Wir hatten manchmal nur zwischen drei und fünf Grad, und nur selten gab es warmes Wasser. Strom hatten wir meist nur abends", schildern sie ihre Erlebnisse. Die Menschen, die ihnen begegnet sind, seien durchweg sehr freundlich gewesen. Land und Leute kennen zu lernen, sei sehr interessant gewesen. "Aber auch die Weite des Landes ist unbeschreiblich, die Farben, die Eindrücke – einfach herrlich", schwärmen sie.

Auf dem letzten Pass habe es dann sogar geschneit. "Wir hatten richtig Schnee auf der Kluft", erzählt Kammerer. Lediglich eines hat den drei Männern etwas zu schaffen gemacht: das vegetarische Essen. "Wir haben uns in Zürich erst mal Fleischkäsweckle gekauft", erzählen sie schmunzelnd.

Ob sie wieder mal gemeinsam auf Tour gehen? "Auf jeden Fall", sind sie sich einig. "Italien haben wir fest im Blick". Einen Zeitpunkt haben sie dafür aber noch nicht festgelegt.