Das Foto zeigt das dörfliche Gebiet westlich der Eschach, wo sich das Bauvorhaben – früher Dreherei, jetzt Kfz-Werkstätte – befindet. Zu sehen ist noch ein kleines Stück vom Dach. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Gewerbe: Gemeinderat folgt Empfehlung aus Horgen / Stört eine Kfz-Werkstatt im Dorfgebiet ?

Der Gemeinderat Zimmern hat der Umnutzung einer früheren Fabrik in Horgen zu einer Kfz-Werkstätte ebenfalls nicht zugestimmt. Wie schon zuvor im Horgener Ortschaftsrat gab es bei dieser Entscheidung im Gremium unterschiedliche Meinungen.

Zimmern-Horgen (kw). Das letzte und auch entscheidende Wort hat nun das Gewerbeaufsichtsamt beim Landratsamt Rottweil. Nach derzeitigem Sachstand lehnt die Behörde, so berichtete Bürgermeisterin Carmen Merz, das Vorhaben ab. Die Ahornstraße zähle zum Dorfgebiet – und in dem seien nach der Baunutzungsverordnung nur Betriebe zulässig, die nicht wesentlich störten. Eine Kfz-Werkstätte sei in Paragraf 5 der Bauvorschrift nicht explizit aufgeführt, erinnerte Ortsvorsteher Matthias Sigrist. Auf die Aussage des Landratsamtes berief sich die Verwaltung, die dem Gremium eine Ablehnung nahelegte. Laut Aussage von Merz hat das Gewerbeaufsichtsamt weitere Unterlagen angefordert. Diese habe der Antragsteller aber bisher noch nicht eingereicht.

Die Tür scheint noch nicht ganz zugeschlagen zu sein, wie die Rathauschefin andeutete. "Ich bin mir sicher, dass man über das Landratsamt noch weiter kommen kann", sagte Merz. Alle direkten Anwohner hätten Einwendungen gegen das Gewerbe, das laut Sigrist anfangs nur als Autohandel und Sachverständigen Tätigkeit vorgesehen war, hieß es. Andererseits liegt der Verwaltung eine Unterschriftenliste von Horgener Werkstatt-Befürwortern vor. Offensichtlich gehen die Meinungen zur Frage, ob sich eine weitere Kfz-Werkstätte in Horgen ansiedeln darf, auseinander.

Bei Einwendungen von Nachbarn in Bauangelegenheiten pflegt die Zimmerner Bürgermeisterin gewöhnlich auf die Prüfung durch die zuständige Fachbehörde hinzuweisen. So meinte sie auch in diesem Fall: "Es ist nicht unsere Aufgabe, zu entscheiden, ob es dort zu laut ist". Dennoch kam die Verwaltung zum Schluss, das Vorhaben abzulehnen. Ingrid Balke wunderte sich: "Für den Immissionsschutz gibt es doch eindeutige Vorschriften." Auch Timo Weber ("Ich hätte damit kein Problem") und Hans-Georg Scherfer bezweifelten, dass eine Kfz-Werkstätte mehr Lärm verursachen soll als eine Fabrik. Andreas Schobel und Thomas Bausch erkundigten sich nach dem Begriff "dörfliches Gebiet" und wollten dazu Näheres wissen. Er tue sich schwer, die richtige Entscheidung zu treffen, offenbarte Matthias Teufel. Für Thomas Bausch war klar: "Man sollte der Empfehlung des Ortschaftsrat folgen." Auch Carmen Merz sprach die Entscheidung der Ortschaftsvertreter an. Es gehe nicht darum, das Vorhaben grundsätzlich zu verhindern, fasste die Bürgermeisterin zusammen. Die Unterlagen müssten allesamt zur Prüfung vorliegen.