Die Pfarrer Kristina Reichle, hier bei einem Erntebitt-Gottesdienst, haben die Gottesdienste zu Weihnachten und rund um den Jahreswechsel abgesagt.Archiv-Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Entscheidung: Ökumenisch verbunden

Zimmern o. R. "Wir haben uns entschlossen alle Gottesdienste zu Weihnachten und rund um den Jahreswechsel geschlossen abzusagen". Dies haben die evangelische Pfarrerin Kristina Reichle und ihr katholischer Kollege Josef Kreidler am Mittwoch mitgeteilt. Sie setzen damit in Zeiten von Corona und in ökumenischer Verbundenheit ein Zeichen, lassen die beiden Geistlichen wissen.

Die Infektionszahlen steigen weiter

Immer mehr habe man sich in den vergangenen Tagen die Frage gestellt, wie man mit Blick auf steigende Infektionszahlen mit den Gottesdiensten zu Weihnachten und dem Jahreswechsel umgehen wolle. "Diese Gottesdienste zählen ja bekanntlich zu den bestbesuchten Gottesdiensten des Kirchenjahres", so Reichle im Gespräch mit unserer Zeitung.

"Pfarrer Josef Kreidler und ich haben sehr um die Entscheidung gerungen und haben dann in ökumenischer Absprache, auch mit den Vorsitzenden der beiden Gemeinden entschieden, alle Gottesdienste geschlossen abzusagen", so die Pfarrerin weiter.

Nicht nur die Infektionszahlen würden steigen, sondern auch die Angst der Menschen werde größer. "Wir wollen dem Rechnung tragen. Es wäre in unseren Augen unverantwortlich, mit Blick auf die Gesundheit und Sicherheit der Menschen, wenn sich hier jemand anstecken würde", sagt Kristina Reichle.

"Die Zahl der Patienten steigt und wir müssen alles daran setzen das Gefährdungspotenzial zu minimieren. Wir müssen die Zahlen unbedingt senken, da gibt es auch keine Ausnahmen – auch nicht bei den Kirchengemeinden", spricht Josef Kreidler deutliche Worte.

"Es wäre das falsche Signal in die Gesellschaft hinein, wenn die Kirche an Zusammenkünften und großen Gottesdiensten festhalten würde, während alle anderen sich im Lockdown befinden", betonen Reichle und Kreidler übereinstimmend.

In ökumenischer Verbundenheit hätten sie entschieden. Dabei hoffen sie auf das Verständnis der Gemeindemitglieder.