Die Kläranlage des Abwasserzweckverbands Eschachtal steht in Horgen. Archiv-Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: "Klärschlammverwertung Böblingen": Zustimmung für Aufnahme auf die Warteliste

Wichtig ist zwar, was hinten raus kommt, so sinngemäß der Spruch eines früheren Politikers. Doch nicht überall ist dieses Ergebnis ertragreich. Manchmal kostet es sogar Geld. Wie beim Klärschlamm. Ein Problem, nicht nur für die Gemeinde Zimmern.

Zimmern o. R. (kw). Schlamm fällt bei der Reinigung von Schmutzwasser in den Kläranlagen zwangsweise an. Dieser wurde früher auf die Felder ausgebracht. Das ist in Baden-Württemberg aber schon längere Zeit nicht mehr erlaubt.

Mittlerweile ist die landwirtschaftliche Verwertung in fast allen Bundesländern verboten. Konsequenz: Die Entsorgungskapazitäten werden weniger. Zudem ist mit einem Preisanstieg zu rechnen. Da ist es nur allzu verständlich, dass die Kommunen nach langfristigen, sicheren Entsorgungsmöglichkeiten Ausschau halten. Dazu zählt auch die Gemeinde Zimmern.

Eine Möglichkeit ist derzeit am Entstehen. In Vorbereitung ist nämlich die Gründung eines Zweckverbands. Dieser wird "Klärschlammverwertung Böblingen" heißen. Das erfuhren die Ratsmitglieder in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. An diesen würde sich die Gemeinde Zimmern als Mitglied des Abwasserzweckverbands Eschachtal gerne anhängen.

Das Gremium brachte per einstimmigem Beschluss zum Ausdruck: Der Eschachtalzweckverband soll dem Verband beitreten und sich mit einem jährlichen Verbrennungskontingent von 1700 Tonnen beteiligen.

Geplant ist in Böblingen im Einzelnen: Der zu gründende Zweckverband errichtet die für die Klärschlammentsorgung erforderlichen Anlagen auf einem Grundstück des Zweckverbands "Restmüllheizkraftwerk Böblingen". Die Inbetriebnahme der Verbrennungsanlage ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Eine Machbarkeitsstudie hat sowohl die Wirtschaftlichkeit wie auch die Planbarkeit im Ergebnis bestätigt. An Kosten wird pro Tonne entwässertem Schlamm mit 80 bis 100 Euro gerechnet.

Der Abwasserzweckverband Eschachtal entsorgt derzeit jährlich 1800 Tonnen entwässerten Klärschlamm aus seiner Verbandskläranlage in Horgen über eine private Firma. Der Preis pro Tonne beträgt 93,12 Euro und ist bis Ende des Jahres vertraglich garantiert. Der Vertrag hat noch eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2020.

Die Entscheidung über eine Beteiligung trifft letztendlich der Abwasserzweckverband Eschachtal. An die 40 Kommunen wollten aufgenommen werden und stünden auf der Liste, sagte Kämmerer Martin Weiss. Die Nachfrage sei groß. Zimmern gehöre zu den kleineren Interessenten, hieß es.