Mit vereinten Kräften wird in Stetten die Beuter-Krippe auf Vordermann gebracht. Im Bild von links: Veronika Schreiner, Silke Mager, Benjamin Mager und Ortsvorsteher Andreas Bihl Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Stettener Ortschaftsrat putzt Beuter-Krippe heraus / Diffiziles Unterfangen: Moos und Wacholder kommen zum Einsatz

Die Krippe, die der Gast- und Landwirt Ernst Beuter einst geschnitzt hat, ist ein Kleinod im Eschachtal und lockt jedes Jahr viele Besucher aus der Region nach Stetten. Das soll auch in diesem Jahr so sein. Deshalb erfährt sie eine Extra-Behandlung.

Zimmern-Stetten. Damit sich die Beuter-Krippe von Weihnachten bis Lichtmess hübsch präsentieren kann, haben Ortsvorsteher Andreas Bihl, seine Frau Silke Mager und einige der Ortschaftsräte die Krippe mit frischem Grün ausstaffiert.

Es herrscht geschäftiges Treiben im Untergeschoss des Stettener Rathauses, wo die Beuter-Krippe seit vielen Jahren eine neue Heimat gefunden hat. Ortsvorsteher Andreas Bihl befreit kleine sattgrüne Moosflecken von brauner Walderde und reicht sie an Silke Mager und Veronika Schreiner weiter, die dabei sind, denn Krippenberg mit neuem Grün auszukleiden.

Doch zunächst gilt es, das trocken und grau gewordene Moos sowie die ausgedienten Wacholder- und Kiefernzweige zu entfernen. Das stellt sich als gar nicht so einfach herausstellt, da überall Figuren, Tiere oder andere kleine Dinge stehen. Andreas Bihl und sein Ortschaftsratsteam haben diese Aufgabe erst übernommen.

Krippenpflege ist wichtig

Die Krippenpflege obliegt seit Jahrzehnten dem Ortsvorsteher. Bislang war das Gerhard Wodzisz. Er hat sich um das Kripplein über die Jahre immer zusammen mit seinem Sohn gekümmert. Andreas Bihl hat nun seine Räte mit ins Boot genommen, und so wird gemeinsam gewerkelt. Erst kürzlich hat der Ortschaftsrat auch den großen Christbaum vor der Kirche gemeinsam für die Adventszeit vorbereitet und die Lichterkette angebracht.

In großen Behältern stehen frische grüne Zweige und Moos bereit. Bei der Arbeit ist Konzentration gefragt, denn neben den gut 100 Figuren und Figurengruppen wuselt allerlei Getier über den 16 Quadratmeter großen Krippenberg, stellen Silke Mager und Veronika Schreiner bei genauerem Betrachten fest. "Das habe ich bisher so noch gar nicht wahrgenommen", staunt Mager und zeigt in ihrer Hand ein kleines Huhn und eine Gans.

Oben an der Höhle, in der das Weihnachtswunder zu sehen ist, hat eine geschnitzte Schwalbenfamilie ihr Nest bezogen. Ernst Beuter hat eine Detailvielfalt erschaffen, die erst beim Herrichten offenbar wird. Jede der Figuren des Gesamtensembles hat ihren Platz und darf am Ende nicht aus der Reihe tanzen. "Da muss man ganz schön aufpassen, dass alles wieder richtig steht", betont das Krippleteam. Einen Tipp hat Gerhard Wodzisz seinen Nachfolgern mit auf den Weg gegeben: "Figur hoch, Moos drunter, Figur wieder drauf", erzählt Veronika Schreiner lachend. Das wollen sie beherzigen, da es ansonsten recht unübersichtlich werden könnte.

Noch gibt es eine ganze Menge zu tun am Krippenberg, bis an Weihnachten wieder die Pforten öffnen. Bedauerlich findet Andreas Bihl, dass es immer weniger Personen für die Krippenführungen gibt. Viele profunde Kenner der Krippe seien in den vergangenen Jahren gestorben.  Wer Interesse hätte, Führungen anzubieten, kann sich bei Andreas Bihl in der Ortschaftsverwaltung melden. Infomaterial über die Krippe gibt es ausreichend.