Das Wohn- und Geschäftshaus soll gegenüber dem Bürogebäude (Apotheke und andere) in der Ortsmitte entstehen. Foto: Weisser

Architekt stellt Pläne für Wohn -und Geschäftshaus vor. Neue Gebäude sollen Torwirkung erzeugen.

Zimmern o. R. - Die Bebauung der Zimmerner Ortsmitte mit einem Wohn- und Geschäftshaus wird konkret: Martin Cleffmann vom Konstanzer Architekturbüro Schaudt Partner hat erstmals den Planungsentwurf der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Planung zu diesem Projekt, das noch der frühere Bürgermeister Emil Maser in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat auf den Weg brachte, stößt bei den Ratsmitgliedern auf ausdrückliche Zustimmung. Und auch das Interesse der Zimmerner scheint groß zu sein. Zahlreiche Bürger waren wegen diesem Thema zur jüngsten Sitzung des Gemeinderates gekommen.

Nach vielen Vorberatungen gehe die Planung nun in die letzte Runde, freute sich Bernhard Merz von der gleichnamigen Immobilienfirma. Zusammen mit seinem Partner Alexander Keller und Architekt Cleffmann saß er am Ratstisch. Dazu gesellte sich Fachingenieur Martin Weisser vom Büro Weisser & Kernl.

Das Gremium schuf an diesem Abend die baurechtlichen Voraussetzungen für eine zügige Verfahrensweise. So stimmte eine große Mehrheit (drei Gegenstimmen) dafür, die notwendige zweite Änderung des Bebauungsplanes Ortsmitte II im beschleunigten Verfahrens durchzuführen. Ein klares Signal; Das Projekt soll so schnell als möglich realisiert werden.

Im günstigsten Fall, sofern keine Einwände vorgetragen würden, könne der Gemeinderat bereits in neun bis zehn Wochen den Satzungsbeschluss fassen, rechnete Weisser vor. Denn: Im beschleunigten Verfahren entfällt ein Verfahrensschritt. Weisser plädierte dafür, den Bereich als urbanes Gebiet anstatt wie bisher als Mischgebiet auszuweisen.

Forderung nach restriktiveren Angaben zu den Werbeanlagen

Diese neue Baugebietskategorie existiert erst seit wenigen Monaten. Damit können die Kommunen künftig im Innenbereich stärker nachverdichten. Der neue Paragraf der Baunutzungsverordnung soll Kommunen ermöglichen, die "Stadt der kurzen Wege" zu planen, in der Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Bildung, Kultur und Erholung nahe beieinander liegen. So steht es in der Baunutzungsverordnung. Vorrangiges Ziel der Novelle, so war im Vorfeld der Änderung zu lesen, ist die Eindämmung des Flächenverbrauchs.

Architekt Cleffmann und Bernhard Merz sprachen davon, neben Gewerberäumen zukunftsorientierte und altersgerechte Wohnungen zu schaffen. "Es ist kein riesiger ›Klotz‹ geplant, sondern es werden mehrere Einzelbaukörper errichtet, die den dörflichen Charakter bewahren", trug der Planer vor. Wichtig sei auch, dass ein Platz, nämlich die Ortsmitte, entstehe. Das Hauptgebäude verfüge über ein Satteldach. Das erste Gebäude stehe direkt gegenüber dem Bürogebäude auf der anderen Straßenseite und solle als Pendant eine Torwirkung erzeugen.

Ratsmitglied Thomas Dausch lobte den Architekten: "Diese Variante mit der Torwirkung ist sehr gelungen, die Baukörper in drei unterschiedlichen warmen Farben wirken nicht wie ein Klotz."

Gemeinderat Winfried Praglowski appellierte an den Investor, auch an eine Ladestation für Elektroautos zu denken. In den Texten der Bebauungsplanänderung hätte Praglowski indes gerne restriktivere Angaben zu den Werbeanlagen gesehen. "Wir wollen keine plakativen Wände, aber wir bitten darum, die Vorgaben nicht zu eng zu fassen", entgegnete hierauf Bernhard Merz.

Die Verwaltung wies darauf hin, dass das Gebäude direkt an die Grenze zum Gemeindegrundstück reiche und somit die Gemeinde bei weiteren Werbeanlagen mitbestimme. "Wir werden das Vorhaben meines Vorgängers in nächster Zeit zu einem guten Abschluss bringen", zeigte sich Bürgermeisterin Carmen Merz überzeugt.