Krise: Zimmerner Notfallsystem läuft / Kindergartenbeiträge für April werden erlassen

Zimmern o. R. Zimmerns Bürgermeisterin Carmen Merz wendet sich am Mittwoch erneut in einem Schreiben an die Bevölkerung und bittet dringend darum, soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig freut sie sich über den sichtbar gewordenen Zusammenhalt in der Gemeinde.

Man habe auch in Zimmern in den letzten Tagen erlebt, wie der Alltag im Stundentakt immer weiter aus den Fugen gerate. "Pläne, egal wie langfristig und bedeutsam, fallen in sich zusammen", so Merz. Nun verlange die gesundheitliche Vorsorge Isolierung – wo immer es geht.

Merz: "Wir haben in der Gemeinde umgehend den Krisenstab, bestehend aus mir als Bürgermeisterin mit allen Bürgermeisterstellvertretern, den Amtsleitern, der Pressereferentin sowie den Ortsvorsteher einberufen und stehen im ständigen Austausch und Kontakt mit vielen Behörden." Weil sich die Verordnungen und Maßnahmen im Stundentakt ändern, sei eine Info-Plattform auf der Gemeinde-Homepage eingerichtet worden.

Vereine und Organisationen seien in der vergangenen Woche umgehend über notwendige Maßnahmen, die mit Absagen verbunden waren, informiert worden. Merz dankt ausdrücklich allen Verantwortlichen, dass sie darauf schnell und umsichtig reagiert haben. "Es ist schön zu sehen, wie stark der Zusammenhalt in der jetzigen Situation ist. Beeindruckend ist auch, wie Schule und Kindertagesstätten gemeinsam mit uns innerhalb weniger Stunden reagierten und innerhalb kürzester Zeit ein Notfallsystem aufgebaut haben", so die Bürgermeisterin.

Um der besonderen Situation der Eltern zumindest ein Stück weit Rechnung zu tragen, habe der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, auf die Erhebung der Beiträge für den Besuch der Kindertageseinrichtungen oder die Schulkindbetreuung für den Monat April zu verzichten.

Ein Dankeschön gelte schon jetzt allen, die in dieser schweren Zeit für ihre Mitmenschen da sind.

Ärzte bitten dringend um Anmeldung

Eine Abfrage der Gemeinde bei den örtlichen Ärzten habe gezeigt, dass aktuell die Situation geordnet abläuft. Es werde darauf hingewiesen, dass man sich bei einem konkreten Verdacht einer Infektion mit dem Corona-Virus direkt telefonisch bei seinem Hausarzt oder Facharzt (am Wochenende oder abends beim Notdienst unter 116117) meldet.

In den Praxen in Zimmern versuchen das Personal und die Ärzte, die Patientenströme bestmöglich zu lenken. Übereinstimmend werde eine vorherige telefonische Anmeldung der Patienten erwünscht, um eine Einschätzung vornehmen zu können. Dies erspare eine fortwährende Desinfektion der Praxis bei Verdachtsfällen und reduziert die Ansteckungsgefahr für Wartende. Die Bestellung von Rezepten sowie Krankschreibung bei Erkältungen können telefonisch erfolgen.