Fotos: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Das geplante Kinderhaus bringt mehr Verkehr – aber wie geht man damit um?

Der Zimmerner Gemeinderat hat im vergangenen November die Wiese südlich der Schule als Standort für das neue Kinderhaus ausgewählt. Die Verkehrs- und Parksituation spielte damals eine zentrale Rolle. Damit ist man aber bis heute nicht richtig weiter gekommen.

Zimmern o. R. (kw). Bei der Entscheidungsfindung für den Standort war immer klar: Das neue Kinderhaus bringt mehr Verkehr.

Wie kann man das ansteigende Verkehrsaufkommen in den Griff bekommen? Diese Frage beschäftigt Verwaltung, Gemeinderat und Anwohner seit dem Ratsbeschluss. Sicher ist: Einen Königsweg dafür gibt es nicht. Bisher wurde kein Konsens gefunden.

Die Lösungsansätze sind noch nicht ausgegoren – und teilweise recht unterschiedlich. Dazu zählt auch die gewünschte Verlegung der Bushaltestelle (bei einer Gegenstimme am 17. September 2019 beschlossen).

Bürgermeisterin Carmen Merz kündigte am Ende der jüngsten Gemeinderatsitzung an, dass die Anlieger zur Verlegung der Bushaltestelle und zu weiteren angedachten Maßnahmen noch gehört würden. Ebenso werde die Schule, die sich in erster Runde für eine Verlegung der Haltestelle ausgesprochen habe, nochmals befragt.

Ingrid Balke hatte im Zusammenhang mit einem zuvor erschienenen Leserbrief nachgefragt. Einige Tage nach der Sitzung brachte eine Gruppe von Bürgern (darunter Anlieger der Albert- Mager-Straße und der Rathausstraße) in einem Schreiben an die Gemeinderäte ihren Unmut zur Verkehrsplanung zum Ausdruck. Unter anderem wurde mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz gefordert. Danach führten diese Bürger mit einem Teil der Ratsmitglieder ein Gespräch. Die Gruppe hat das Ergebnis aus ihrer Sicht geschildert und öffentlich gemacht (wir berichteten).

"Es ist noch nichts entschieden, wir sind immer noch in den Planungen", erklärt Merz auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Den Vorwurf der fehlenden Transparenz und der mangelnden Bürgerbeteiligung kann sie nicht nachvollziehen. Sie verweist auf die Einrichtung von Arbeitskreisen (für den Kindergarten und die neue Sporthalle) und auf Gespräche mit Anwohnern. Die Verwaltung habe bisher die Strategie verfolgt, immer zuerst die unmittelbar Betroffenen in kleineren Runden persönlich zu informieren und anzuhören. Dieser Weg – so habe man festgestellt – werde in der Bürgerschaft unterschiedlich beurteilt.

"Im Nachhinein würden wir bei der Anhörung größere Veranstaltungen machen", räumt Merz ein. Weiteres Eingeständnis: Die Formulierung des Beschlussvorschlags zu den angedachten Stellplätzen im vorderen Teil der Schulwiese sei etwas "unglücklich" gewesen.

Frühestens in der Dezembersitzung, eventuell auch erst im neuen Jahr, werde darüber definitiv entschieden. Der Knackpunkt ist: Ein Teil der bisherigen Grünfläche entlang der Albert-Mager- Straße fiele weg, sollten dort die ins Auge gefassten Halteplätze oder Kurzzeitparkplätze verwirklicht werden.

Während die Bürgergruppe von einer "einzigartigen zusammenhängenden Fläche" spricht, die für einen Parkplatz zerstört werde, sehen Verwaltung und – laut Merz – auch die Schule die verbleibende Grünfläche als ausreichend für einen Bolzplatz an. Wichtig sei, betont Merz, die Sprunggrube und die Tartanbahn zu erhalten. Haltestellen oder Kurzparkplätze waren von der Verwaltung bisher als sinnvoll erachtet worden, denn Bringen und Abholen der Kita-Kinder erfolge größtenteils mit dem Auto.

Ratsmitglied Winfried Praglowski hatte dagegen schon von Anfang an auf das Parken auf den Stellplätzen in der unmittelbaren Umgebung (Turnhalle, Rathaus) gepocht. Diese Meinung vertreten ebenfalls die Anwohner der Albert-Straße. Sie sehen das Problem im Auto- und nicht im Busverkehr. Verkehrsbehörde und Polizei schätzten dagegen den Busverkehr als großen Risikofaktor ein. Die Haltestelle soll vom Bus nur zweimal täglich, um 11.45 und um 12.30 Uhr, angefahren werden.

Die Verwaltung will dem Gemeinderat die Zahlen vorlegen. Bauliche Veränderungen (Überdachungen) seien an der Bushaltestelle in der Rathausstraße nicht geplant, so Merz.