Inkom: Maßnahme wird verschoben / Zweckverband tilgt Restdarlehen

Zimmern o. R. (kw). Trotz rückläufiger Einnahmen aus Grundstücksverkäufen wird der Zweckverband Interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet Zimmern – Rottweil im Laufe des Jahres schuldenfrei sein. Die bevorstehende Erweiterung des Verbandsgebiets sowie noch durchzuführende naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen beeinflussen maßgeblich den aktuellen Haushalt.

Dafür sind im laufenden Jahr etwas mehr als 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Zudem will der Verband 415 000 Euro für den Rückkauf von Grundstücken, bei denen die Bauverpflichtung ausgelaufen sind, ausgeben. Kreditaufnahmen werden erst wieder 2022 erforderlich. Derzeit verfüge man über liquide Mittel für die geplanten Investitionen, erklärte Wirtschaftsförderer Heiko Gutekunst in der jüngsten Verbandssitzung. Die beiden Kommunen würden außer der Betriebskostenumlage nicht belastet. Auch beim Zweckverband findet nunmehr das Neue Kommunale Haushaltsrecht Anwendung. Die Corona-Krise habe nicht vor dem Inkom Halt gemacht, erinnerte Gutekunst. Die Verwaltung präsentierte eine Einsparliste. Nicht gekürzt wurden der Ansatz für den Erwerb der Ökopunkte (dieser wurde sogar noch um 97 000 Euro erhöht) und die Unterhaltsaufwendungen für die alte Kläranlage (2000 Euro). Für letztere Maßnahme hatte sich Andreas Schobel aus Sicherheitsgründen eingesetzt. Diskussionsbedarf gab es zur Position "Bau Rad- und Fußweg". Dieser war ursprünglich mit 80 000 Euro enthalten, fiel dann aber doch für 2020 dem Rotstift zum Opfer. Winfried Praglowski wollte die Maßnahme im laufenden Jahr anpacken. Reiner Hils schlug vor, das Projekt mit einem Sperrvermerk zu versehen. Allerdings glaube er auch nicht, "dass wir den Radweg in diesem Jahr bauen können". Die Vorsitzende Carmen Merz und der Rest der Verbandsvertreter sprachen sich dagegen für eine Verschiebung aus.

Der Ergebnishaushalt 2020 umfasst ein Volumen von 602 950 Euro und schließt ausgeglichen ab. Die Betriebskostenumlage beträgt 353 050 Euro. Auf der Ausgabenseite der Ergebnisrechnung stehen erstmals Abschreibungen für Sachanlagen des Verbandes über insgesamt 182 500 Euro. Davon entfallen 100 000 Euro auf die Straßen, der Rest verteilt sich auf Abwasserkanäle (72 000 Euro) und Wasserversorgungseinrichtungen (10 500 Euro).

Auf der Einnahmenseite des Finanzhaushalts stehen die erwarteten Grundstückserlöse mitsamt den Erschließungsbeiträgen für Straße, Wasser und Abwasser in Höhe 1 110 500 Euro. Es sei festzustellen, so der Wirtschaftsförderer, dass größere Grundstücke ab 10 000 Quadratmetern derzeit weniger nachgefragt würden. Aufgrund der konjunkturellen Eintrübung rechne man nicht mit Verkaufserlösen wie in den vergangenen Jahren. Die Auszahlungen im Finanzhaushalt belaufen sich auf 2,34 Millionen Euro. Der Zweckverband tilgt das Restdarlehen über 1,5 Millionen Euro. Die Finanzmittel nehmen nach der Haushaltsrechnung um insgesamt 2,7 Millionen Euro ab. Die liquiden Mittel Ende 2020 liegen bei 1,19 Millionen Euro.