Sauber aufgereiht, frisch geladen und ohne Schäden: So findet man die Zeus-Roller – wie hier am Schwenninger Bahnhof – in der Doppelstadt leider nicht immer vor. Foto: Marc Eich

Immer häufiger werden die Miet-Scooter in VS umgeworfen oder beschädigt. Das zehrt auch an den Nerven der Nutzer. Führt da jemand einen Kleinkrieg? Das Unternehmen Zeus will nun gezielt gegen dieses Ärgernis vorgehen.

Mal ist die Achse hinüber, mal der Reifen zerstochen oder auch die Bremse defekt: Gehäuft beklagen sich Nutzer der E-Scooter, die in Villingen-Schwenningen gemietet werden können, über beschädigte Roller.

 

Immer öfter würden diese auch am Boden liegen – deshalb vermuten einige derjenigen, die gerne mit den Zeus-Rollern unterwegs sind, sogar gezielte Sabotage. Gegenüber unserer Redaktion heißt es: „Die lassen sich ja über die App leicht orten – führt da jemand einen Kleinkrieg? Von alleine fallen die nicht in der Menge und Regelmäßigkeit um.“

Diese Frage stellt sich auch Zeus, wie das Unternehmen auf Anfrage unserer Redaktion erklärt. „Tatsächlich verzeichnen wir auch in Villingen-Schwenningen immer wieder Fälle mutwilliger Beschädigung – insbesondere durch Umwerfen oder Manipulation an sensiblen Bauteilen“, so Nico Reitemeier, zuständig für Geschäftsentwicklung und Kundenerlebnis bei Zeus.

Vandalismus wird zur Anzeige gebracht

In solchen Fällen dokumentiere das Unternehmen die Vorfälle und bringe sie zur Anzeige. Hierfür stehe Zeus im engen Austausch mit den örtlichen Behörden. Reitemeier: „Gleichzeitig setzen wir auf robuste Fahrzeugmodelle und verstärkte Wartungsintervalle, um die Auswirkungen solcher Vandalismusschäden zu minimieren.“

Bei denjenigen, die die Roller nutzen wollen und erst vor Ort (oder gar beim Losfahren) merken, dass mit dem E-Scooter etwas nicht stimmt, führt der Vandalismus zu großer Frustration. Das ist auch dem Anbieter bewusst. Deshalb sollen in der App zukünftig Transparenzfunktionen ergänzt werden.

Defekte sollen sichtbar gemacht werden

Geplant ist demnach ein System, das Nutzerfeedback zum Zustand einzelner Fahrzeuge besser sichtbar macht. „So können künftige Nutzer leichter erkennen, ob es kürzlich Beanstandungen gab“, erklärt Reitemeier. Zudem evaluiere das Unternehmen die Einführung eines „Vertrauensstatus“ für Fahrzeuge, der regelmäßig gewartete und störungsfreie E-Scooter kennzeichnet.

Zeus verspricht, dass Nutzer, die unverschuldet ein nicht fahrtüchtiges Fahrzeug entriegelt haben, auf Antrag „selbstverständlich eine vollständige Rückerstattung der Entsperrgebühr“ erhalten. Anfragen im Rahmen des Reklamationsprozesses werden „in der Regel binnen 60 Minuten erledigt“, so der Verantwortliche für Kundenerlebnis.

Regelmäßige Wartungszyklen

Oberstes Ziel für die Flotte sei es aber, defekte E-Scooter frühzeitig zu erkennen. Die Roller würden deshalb regelmäßige Wartungszyklen durchlaufen, bei denen alle sicherheitsrelevanten Bauteile überprüft und bei Bedarf instandgesetzt oder ersetzt werden. Reitemeier: „Darüber hinaus nutzen wir ein mehrstufiges System zur Fehlererkennung: Nutzerinnen und Nutzer können Mängel direkt in der App melden. Auch unsere internen Systeme erkennen bestimmte Defekte automatisch, zum Beispiel durch ungewöhnliche Fahrverläufe oder Sensordaten.“

In diesem Fall deaktiviere Zeus die Roller und lasse sie überprüfen. Zukünftig ist zudem eine Echtzeit-Überwachung der Flotte geplant – „um ein zuverlässiges und faires Mobilitätsangebot bereitzustellen“, betont Reitemeier. Die Roller sind bereits seit über vier Jahren in der Doppelstadt im Einsatz. Mittlerweile nutzen auch Rottweil und Donaueschingen das Angebot.