Die Sanierung der Zeppelinstraße im Mötzinger Gewerbegebiet geht in die nächste Runde. Der Gemeinderat vertagte die Entscheidung zunächst.
„Die Maßnahme hat bereits eine längere Vorschichte“, rief Kämmerer Christian Stepan dem Gremium in Erinnerung. Denn bei der Erweiterung des Gewerbegebietes hatte man die Zeppelinstraße zunächst nur mit einer Asphalttragschicht ausgeführt, um die Deckschicht zu einem späteren Zeitpunkt einzubauen, wenn die anliegende gewerbliche Bebauung abgeschlossen ist.
Bereits 2012 hatte man einen ersten Anlauf unternommen, den Tragschicht-Einbau ausgeschrieben und auch beauftragt. Allerdings hatte das Unternehmen mit Blick auf den schlechten Zustand der Tragschicht Bedenken angemeldet – und zwei Varianten zur Verbesserung der Tragschicht vorgeschlagen. Wegen der anfallenden Zusatzkosten wurden seinerzeit jedoch beide Varianten verworfen und der Bauvertrag einvernehmlich aufgehoben.
Tragschicht hat Mängel
Mittlerweile weist die Tragschicht aufgrund ihres Alters einige Mängel auf, weshalb auf der vorhandenen Tragschicht nicht ohne zusätzliche Maßnahmen aufgebaut werden kann. Nach wie vor möchte man im Rathaus einen Austausch der Tragschicht trotzdem möglichst vermeiden – um die Dauer einer erforderlichen Straßensperrung und die damit verbundene Behinderung der anliegenden Gewerbetreibenden so kurz wie möglich zu halten.
Außerdem suche man nach einer kostengünstigeren Lösung, wie Christian Stepan jetzt deutlich machte.
Preis von knapp 76 000 Euro
Daher wurde nach einem Unternehmen Ausschau gehalten, das den Einbau der Deckschicht unter Erhalt der Tragschicht und ohne Anmeldung von Bedenken anbietet. Mit der Firma Stumpp wurde nun per Preisanfrage eine Baufirma ausfindig gemacht, die mit einem Sondervorschlag den Einbau der Asphaltdeckschicht mit meiner Asphaltbewehrung zum Preis von knapp 76 000 Euro anbietet.
„Wir sind der Meinung, dass das Angebot günstig ist“, erklärte Hartwig Belstler vom Ingenieurbüro ISW und wies darauf hin, dass die Maßnahme mit einem Austausch der Tragschicht rund 66 000 Euro teurer wäre. Zudem habe das Unternehmen angeboten, die Arbeiten teilweise am Wochenende auszuführen, was mit den Gewerbetreibenden aber noch abgestimmt werden müsste.
Für Finis tragfähige Lösung
Für Bürgermeister Benjamin Finis wäre das jetzt eine tragfähige Lösung, auch wenn man ein ungewöhnliches Verfahren gewählt habe. So gehe man im Rathaus davon aus, dass die Firma Stumpp eine entsprechende Gewährleistung gebe.
Auf die Frage von MLi-Rat Egon Stoll nach der Dauer einer Gewährleistungsfrist, wies Hartwig Belstler auf die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) hin, die eine vierjährige Gewährleistungsfrist vorsehe. Klar würde die Zeppelinstraße vor Ablauf dieser Frist auf eventuelle Schäden geprüft, so der Ingenieur.
„Da tue ich mich schwer und vier Jahre Gewährleistung sind zu wenig“, erklärte SPD-Rätin Regina Brenner – nachdem das Büro ISW einräumte, dass bei dieser Ausbauvariante bislang nur Erfahrungen mit einem Feldweg vorlägen. In ihren Augen müsste man überlegen, „ob wir nicht doch lieber einen Vollausbau anstreben sollten“.
Entscheidung zurückgestellt
Benjamin Walz (MLi) machte auf den Lkw-Verkehr in der Zeppelinstraße aufmerksam – und darauf, dass ihm ein Vollausbau mit Baukosten von rund 100 000 Euro berechnet wurde. Vor diesem Hintergrund stelle Rainer Stefanek (MLi) den Antrag auf Zurückstellung der Entscheidung, um die offenen Fragen zu klären und nun doch einen Vollausbau zu prüfen. „Jetzt kommt es auch nicht mehr auf zwei Wochen an“, machte er deutlich. Dem stimmten anschließend die neun anwesenden Räte bei einer Enthaltung von Bürgermeister Finis zu.