Kreisrat Gerhard Gaiser (rechts) überreichte dem Vorsitzenden Karlheinz Kober die seltene Zelter-Plakette. Foto: Schwark

Die Übergabe der Zelter-Plakette sowie Berichte und Ehrungen standen bei der Hauptversammlung des Männergesangvereins Frohsinn Wittendorf an.

Der unbestrittene Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Zelter-Plakette durch den Kreisrat Gerhard Gaiser, der in Vertretung von Landrat Klaus Michael Rückert gekommen war. „Die Auszeichnung würdigt das langjährige Wirken und die erworbenen Verdienste um die Pflege der Chormusik und des Deutschen Volksliedes“, steht schwarz auf weiß auf der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichneten Urkunde geschrieben.

Gaiser, selbst Mitglied beim Männergesangverein Liederkranz Obertal, hob die Bedeutung dieser seltenen Ehrung hervor. Sie ist die höchste Auszeichnung für Amateurchöre, die der Bundespräsident für „seit mindestens 100 Jahren wirkende Chöre“ ausspricht. Ausführlich sprach Gaiser das Gründungsjahr 1920 an, in dem der Gesang vielen Menschen in schwierigen Zeiten einen starken Halt verschaffte. „Die Kraft der Musik wirkt noch heute“, so Gaiser.

Mit dem Zitat von Friedrich Zelter „Gesang verschönt das Leben, Gesang erfreut das Herz, ihn hat uns Gott gegeben, zu lindern Sorg und Schmerz“ gratulierte Karin Armbruster zur hohen Auszeichnung. Dass der Wittendorfer Verein seit 103 Jahren die Menschen als stimmgewaltiger Männerchor begeistere, verdiene größten Respekt und Hochachtung. Als großer Kenner der Ortsgeschichte und ehemaliger Sänger beim Frohsinn, erläuterte Ortsvorsteher Gottlob Huß die spannende Geschichte des Vereins mit einigen Anekdoten.

Wiederholung der Sonnwendfeier geplant

In seinem Bericht hob der Vorsitzende Karlheinz Kober den Tag der Stimme in Loßburg in Kooperation mit den jungen Chören Loßburg hervor, wie auch den Adventsgottesdienst und den Gottesdienst an Heiligabend in Wittendorf. Die Beleuchtung der alten Lindenbäume, die als Wahrzeichen von Wittendorf gelten, sei bei der Sonnwendfeier zum großen Erfolg geworden. 2023 soll dieser gelungene Abend mit etwas mehr Rahmenprogramm wiederholt werden.

Altersbedingt, aber auch durch die Pandemie, sei die Zahl der aktiven Sänger auf 18 zurückgegangen, sagte Schriftführer Ewald Ruoff. Kürzlich konnten zwei neue Sänger gewonnen werden. Dirigent Thomas Müller sprach die durch die Pandemie veränderten Strukturen des Chores an. Die wichtigste Botschaft des Abends lautete: „Neue Mitsänger für alle Stimmlagen gewinnen.“

Foto: Schwark

Zum 100+1+1-Jubiläum traf sich die Sängerfamilie mit Ehrengästen zu einem unterhaltsamen Abend mit Film und Diavorträgen. Auch der Ausflug nach Oberstdorf im Allgäu sei gut angekommen. Am 29. Juli könne der Männergesangverein im Kinzighaus, verstärkt durch eine Instrumentalgruppe, im neuen musikalischen Gewand erlebt werden.

Karl Zinser, Erwin Vogt und Manfred Matt wurden für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Kober hob die Verdienste aller zu Ehrenden hervor. So sei Zinser eine gute Stimme im zweiten Tenor, eine tragende Kraft. „Vogt half mir persönlich mit seiner tragenden Stimme im ersten Bass“, so Kober über seinen Sangeskamerad. Matt sei eine Kraft im zweiten Bass. Dazu leistete der Metzgermeister mit seiner Familie viel um den Männergesangverein. 25 Jahre ist Albert Koch als eine Stütze im zweiten Tenor dabei. Dafür gab es die Silberne Nadel des Chorverbands. Für 25 Jahre Vereinstreue erhielt Oswald Geiselmann die Silberne Nadel des Vereins.