Ursula Krauter-Benz (links), Vorsitzende des Fördervereins Zeller-Mörike Garten, und Apothekerin Bärbel Reichert-Fehrenbach im Arzneigarten. Foto: Stadler

Zeller-Mörike-Garten: Neben Führungen auch Trauungen

Nagold. Das Nagolder Kulturdenkmal Zeller-Mörike-Garten mit seiner Gartenlaube aus dem Jahr 1832 und dem 30 Jahre jüngeren Gartenhaus erfreut sich nicht nur bei Führungen großer Beliebtheit. Inzwischen haben auch zahlreiche Heiratswillige das dazugehörende Museum als schönen Ort und sogenannte "besondere Location", für ihre standesamtliche Trauung entdeckt und schätzen gelernt. Apothekerin Bärbel Reichert-Fehrenbach führt gemeinsam mit Ursula Krauter-Benz, Vorsitzende des Fördervereins, durch den Arzneigarten.

Der 2013 angelegte Garten wurde fünf Jahre später neugestaltet. Hier wachsen in zwölf Beeten die unterschiedlichsten Apothekerpflanzen. Während Ursula Krauter-Benz darüber berichtet, dass im früheren Wohnzimmer von Jakob Bräuning in diesem Jahr zehn Hochzeiten stattgefunden haben, bei denen die Hochzeitspaare über den Förderverein auch das Catering hinzubuchen können, führt Apothekerin Reichert-Fehrenbach durch die Vielfalt der Arzneipflanzen. Sie zeigt den lila blühenden Mönchspfeffer, auch keusches Lamm genannt. Die Apothekerin weiß, dass sie von Mönchen zur Lustminderung genutzt wurden und auf mallorquinischen Plantagen zwischen drei und fünf Metern groß werden können. Nicht zu bändigen ist im Zeller-Mörike-Garten der Meerrettich. Oft werden bei den Arzneipflanzen die unsichtbaren Teile, also die Wurzeln, genutzt.

Im Garten gedeihen sowohl einjährige als auch mehrjährige Pflanzen, weshalb die Anlage regelmäßig einer Inventur unterzogen werden muss. Auch Pflanzen, wie die einjährige Ringelblume werden kaum noch in der modernen Pharmazie benutzt, sie finden eher im Bereich der Heilkunde Verwendung. Apothekerin Reichert-Fehrenbach erklärt die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Arzneipflanzen, beispielsweise Echinacea, der rote Sonnenhut, der nicht nur bei Erkältungen, sondern auch zur Schleimhautpflege eingesetzt wird.

Frisch gepflanzt wurde von den Mitgliedern des Fördervereins ein Gingko-Lebensbaum. Aus diesem lässt sich pflanzliche Arznei herstellen, die den Blutfluss verbessert und bei Demenz oder bei Tinnitus nach Hörsturz eingesetzt wird.