Nahe des Tennisplatzes in Alzenberg soll der Naturkindergarten seinen Platz finden. Foto: Klormann

Seit Jahren gibt es Pläne für einen Naturkindergarten bei Alzenberg, nun wird es konkret. Der genaue Termin für den Betriebsbeginn hängt aber noch von mindestens zwei Faktoren ab.

Ein Kindergarten mitten in der Natur – für viele Kinder und auch Eltern eine Idealvorstellung. Nicht selten ist daher auch die Nachfrage größer als das Angebot.

 

Zumindest eine Betreuungseinrichtung dieser Art gibt es im Calwer Stadtgebiet bereits, die „Wurzelkinder“, die zwischen Stammheim und Holzbronn seit Jahrzehnten ihr Domizil haben.

Bereits 2022 Standort für Waldkindergarten gesucht

Nun soll in absehbarer Zeit ein ähnliches Angebot hinzukommen – diesmal auf der Westseite der Nagold, bei Alzenberg.

Die Pläne dafür reichen mittlerweile schon einige Jahre zurück. Bereits 2022 hatte die Suche nach einem geeigneten Standort begonnen, der schließlich bei den Tennisplätzen in Alzenberg gefunden wurde. Die Initiative dafür war von der Stadt ausgegangen, einige Eltern hatten indes zuvor Interesse an einem weiteren Waldkindergarten bekundet.

Lange war es still um das Projekt. Doch im Hintergrund geschah so einiges

Ursprünglich war angedacht, dass Eltern – wie bei den „Wurzelkindern“ – einen Trägerverein gründen und die geplante Einrichtung selbst betreiben. Trotz Interesses scheiterte diese Idee jedoch letztlich aus Zeitgründen seitens der Mütter und Väter.

Bereits zuvor hatte die Stadt indes erklärt, selbst als Träger einzuspringen, falls es mit einem Verein nicht klappe – sofern sich kein anderer Betreiber finde.

Im vergangenen Jahr trat jedoch ein solcher auf den Plan: Der „Christliche Natur- und Tierkindergarten Lerche“, das wurde im Sommer bekannt, war auf die Verwaltung zugekommen und hatte angeboten, den Betrieb in Alzenberg zu übernehmen. Die Verantwortlichen, das Ehepaar Simone und Andreas Deierlein aus Bad Teinach-Zavelstein, betreiben bereits seit 2011 einen Naturkindergarten in Ditzingen.

Naturkindergarten mit Schutzhütte

Seitdem wurde es still um das Projekt. Doch im Hintergrund geschah so einiges.

Tim Strobel, Leiter Stabstelle Strategie und Projekte bei der Stadt Calw, gab nun auf Anfrage unserer Redaktion Einblick in den Stand der Dinge.

Vorgesehen ist aktuell ein Naturkindergarten in Alzenberg mit Schutzhütte, die mit Strom, Wasser und Toiletten ausgestattet ist.

„Die Detailplanungen wurden im Juni 2025 abgeschlossen. Der Bauantrag ist im Juli 2025 eingereicht und in Prüfung“, berichtet Strobel.

Der Liefer- und Dienstleistungsauftrag für die Hütte sei bereits Ende Mai 2025 vergeben worden. „Insgesamt rechnen wir mit Investitionskosten in Höhe von 150 000 Euro“, erklärt der Stabstellen-Leiter.

Im November soll die Erschließung des Geländes beginnen, „auf Januar 2026 sind Lieferung und Aufbau der Blockhütte geplant, der binnen weniger Wochen abgeschlossen sein wird“, stellt Strobel in Aussicht. Fertig sein soll das Ganze dann im Frühjahr 2026.

Aktuell laufen zudem Abschlussgespräche zu Kindergarten- und Nutzungsvertrag mit dem voraussichtlichen Träger der Einrichtung, mit dem Christlichen Natur- und Tierkindergarten „Lerche“.

Bis zu 20 Plätze für Kinder ab drei Jahren

Gestartet werden soll mit einer Gruppe ab drei Jahren und bis zu 20 Plätzen; die endgültige Platzzahl ergebe sich aber erst aus der Betriebserlaubnis, die der Träger beantragt. Die Kinderbetreuungsbeiträge sollen sich an den städtischen Gebühren orientieren.

Läuft alles nach Plan, ist spätestens im Herbst 2026 mit dem Betriebsstart zu rechnen. Das hänge jedoch nicht zuletzt von Baugenehmigung und Vertragsabschluss mit dem freien Träger ab.

Das Konzept für den Naturkindergarten hatten die voraussichtlichen Betreiber vergangenes Jahr im Bildungsausschuss der Stadt vorgestellt.

Konzept fußt auf fünf Säulen

Dieses fuße auf den fünf Säulen Naturerlebnisse, Tierpädagogik, christliche Werte, musikalische Früherziehung sowie Vorbereitung auf die Schule in wöchentlichen altershomogenen Gruppen.

Die Kinder sollen dabei die meiste Zeit im Wald und auf den Wiesen verbringen und sich nur bei wirklich schlechtem Wetter in die Hütte zurückziehen.