Zahlreiche Menschen zeigten sich am Samstag solidarisch und nahmen an einer von Ukrainerinnen aus der Region organisierten Kundgebung in Villingen teil.
Villingen-Schwenningen - Hier lebende Ukrainer, unter ihnen auch die gebürtigen Ukrainerinnen Nataliya Baumann-Husar und Lilya Smirnova, riefen am Samstag erneut dazu auf, ein Zeichen für Solidarität und Frieden im Angesicht des Angriffskrieges in ihrer Heimat zu setzen.
Selbstgemalte Plakate und Fahnen dabei
Gut 150 Menschen folgten ihnen bei der Kundgebung in Villingen. Sie bildeten einen großen Kreis in der Stadtmitte. Viele hielten selbstgemalte Plakate vor der Brust oder hatten sich die Nationalfarben der Ukraine – gelb-blau – über die Schulter gehängt. Auch die Nationalfahne wurde geschwenkt. Oberbürgermeister Jürgen Roth war der Erste, der zum Mikrofon griff. Er sagte Hilfe zu, betonte, dass "im Hintergrund" bereits etliche Hilfsaktionen von Privatinitiativen oder Wohlfahrtsverbänden angelaufen seien und versicherte: "Wir stehen zu Ihnen".
In wechselnden Redebeiträgen, unterbrochen von nationaler Musik und immer wieder vortretenden Menschen, die Geldscheine in eine Spendenbox steckten, baten die ukrainischen Mitbürger um weitere Hilfen und dankten für das bereits Geleistete, machten aber auch deutlich, dass ihr Volk ein stolzes sei und nicht aufgeben werde. Die Stärke der russischen Armee übersteige die der ukrainischen zwar um ein Vielfaches, aber mit dem Herzen liege man "1000 Lichtjahre vor Russland". Dabei sei der Krieg keiner zwischen Ukrainern und Russen, die "genauso entsetzt und hilflos sind wie wir", sondern Putins persönlicher Feldzug.
Anstrengungen zur Aufnahme von Flüchtlingen gehen weiter
"Wir stehen hier, damit unser Land leben darf", hieß es weiter, und auch die Forderung, die NATO möge den Luftraum über der Ukraine schließen, wurde geäußert. "Mut und Hoffnung" gebe die Anteilnahme in Deutschland, die am zehnten Tag des Krieges in vielen Demonstrationen gezeigt werde und sie gebe "jenen in den Bunkern die Kraft weiterzumachen".
Derweil gehen die Anstrengungen, in VS weitere Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen zu können, weiter. Nicola Schurr ist einer von den Menschen, die unermüdlich dabei sind, Wohnraum zu finden. So fiel ihm auch das leerstehende Gebäude des Heilig-Geist-Spitals in der Schertlestraße ins Auge. Eine Anfrage bei der Stadt, zumindest Teile des Areals vorübergehend bewohnbar zu machen, laufe, sagte Schurr am Samstag. Jeder, der Raum zur Verfügung stellen könne, möge sich bei ihm melden unter Telefon 0174/6 21 34 53 und E-Mail nicolaschurr@outlook.de.