Die Hände zum Himmel: "Slackjoint" wurde von ihren Fans ausgiebig gefeiert. Foto: Dorn

Mit einem Benefiz-Konzert zugunsten der Ukraine-Hilfe hat die Wolfacher Band "Slackjoint" ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Als Gastsänger zeigte im Vorprogramm auch Bürgermeisterkandidat Carsten Boser seine Rocker-Qualitäten.

Wolfach - Mit furiosen Bläsersätzen, den beiden vor Explosivität nur so sprühenden Frontsängerinnen Alexandra und Leona Wild und "Bandleader" Dominik Faitsch begeisterte "Slackjoint" vom ersten Takt an ihre Fans. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Im Schlosshof konnte man sich mit Burgern vom Gremmelsbacher Hochlandrind versorgen, den Barbetrieb in der Schlosshalle hatte die Damenmannschaft des FC Kirnbach übernommen.

Die meisten Zuschauer waren im "Tour"-Shirt mit den Meilensteinen aus einem Jahrzehnt "Slackjoint" auf den kleinen und großen Bühnen der Region vom "Help-Fest" über die "Lange Tafel" bis zum Musiker- und Zunftball der Wolfacher Fasnet gekommen.

In der bunten Mischung aus Soul, Funk, Ska und Rock war für jeden Musikgeschmack etwas dabei und bei den enervierenden Saxofon- oder Posaunen-Soli kamen auch Freunde der Blasmusik auf ihre Kosten.

In ihren Moderationen versorgten Alex Wild und Dominik Faitsch das Publikum auch mit dem einen oder anderen Detail der Bandgeschichte. Bei zwei Stücken aus der Anfangszeit – "das haben wir vor 13 Jahren das erste Mal gespielt, da waren wir gerade mal zwölf oder 13 Jahre alt" – wehte ein Hauch von Schülerband-Flair durch die Schlosshalle. Faitschs bewegender Dank an seine Bandkollegen und Freunde – "danke für’s miteinander erwachsen werden" – verwob die musikalischen Anfänge der Band charmant mit dem schon professionell zu nennenden Set an Genre-Klassikern, mit dem "Slackjoint" zahlreiche Partys stimmungsmäßig zum Kochen bringt.

Bad in der Menge als Höhepunkt

"I’m so excited", "Narcotic", "I will survive", gefolgt von den "99 Luftballons", dem "Skandal im Sperrbezirk", dem "Schrei nach Liebe" und "ein Kompliment" – die Fans in der Schlosshalle sangen alles begeistert mit.

Als es schon auf Mitternacht zuging, schwor Alex Wild zum großen Finale die Fans zur Choreographie von "Seven Nation Army" ein. Auch die Älteren im Publikum machten mit und sorgten für den großen Gänsehaut-Moment des Konzerts, erfüllte sich für Jakob Zwikirs doch der Traum vom "stage dive". Nicht nur sprichwörtlich trugen die Fans Zwikirs zurück auf die Bühne und feierten noch lange mit der Band.

Bevor "Slackjoint" in der Schlosshalle loslegte, enterte "Fire@Five" die Bühne. Die Gruppe musste allerdings ohne ihren etatmäßigen Sänger auftreten. Und so durften einige "Freunde" kurzfristig ans Mikro und es ergaben sich interessante neue Interpretationen der Rock-Klassiker von Nirvana, Queen oder den Toten Hosen. Auch Alt-Rocker Carsten Boser enterte die Bühne und rockte wie zu besten Big-Mama-Zeiten zur Black-Sabbath-Hymne "Paranoid".