Die Nazis verspotteten Werke wie Franz Marcs „Pferde in Landschaft“ (1911) als „entartet“, aber verdienten viel Geld damit. Foto: Kunstmuseum Bern/Legat Cornelius Gurlitt 2014

Vor zehn Jahren wurden in der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt millionenteure Kunstwerke entdeckt. Man vermutete NS-Raubkunst im großen Stil. Zurückgegeben wurde bisher wenig.

So ändern sich die Dinge: Normalerweise versuchen Museen, ihr Publikum mit tollen und teuren Schätzen zu beeindrucken. Diesmal nicht. Die neue Ausstellung im Berner Kunstmuseum wird Geschichte schreiben – nicht wegen der Werke, die sie zeigt, sondern wegen der millionenschweren Gemälde, die gerade nicht ausgestellt sind: ein schönes Frauenbildnis von Henri Matisse, die Szene am Flussufer, die Paul Signac mit zahllosen Punkten auf die Leinwand tupfelte, oder Camille Pissarros Ansicht vom Louvre in Paris. Denn die Bilder sind dort angekommen, wo sie immer hätten sein sollen: bei ihren rechtmäßigen Besitzern.