Bei den Dreharbeiten zu „Funkenflug“ wirkten auch zahlreiche St. Georgener mit. Der Film erzählt die Geschichte des Stadtbrands am 19. September 1865. (Archivfoto) Foto: Niclas Kienzler

Der 19. September 1865 ist ein denkwürdiger Tag in der Geschichte St. Georgens. Es ist der Tag des Stadtbrands. Am 160. Jahrestag der Tragödie steht aber auch ein zweites Jubiläum an.

„Es war ein Tag wie jeder andere auch“, sagt Anna Haas, nach dem 19. September 1865 gefragt. Und zugegebenermaßen: Zunächst ist es auch kein besonderer Tag, dieser Dienstag im Spätsommer. Er beginnt als gewöhnlicher Tag kurz vor der Ernte; im idyllischen Dorf in den Tiefen des Schwarzwalds geht alles seinen gewohnten Gang.

 

Und doch behandelt das Historien-Drama „Funkenflug – Chronik einer Tragödie“ keinen herkömmlichen Tag in St. Georgen, sondern Dramatisches. Denn gegen 8.30 Uhr brach an ebendiesem Tag in der oberen Gerwigstraße ein Feuer aus.

22 Wohnhäuser und die Lorenzkirche wurden ein Raub der Flammen. Viele St. Georgener verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Die Brandursache wurde nicht abschließend geklärt. Vermutet wird jedoch, dass zündelnde Kinder das Feuer ausgelöst hatten – ein Themenkomplex, dem sich auch der Film annimmt. Das Drehbuch basiert auf einem 307 Seiten umfassenden historischen Verhörprotokoll.

Dramatische Szenen: „Funkenflug“ erzählt die Geschichte des St. Georgener Stadtbrands nach. (Archivfoto) Foto: Niclas Kienzler

Premiere feierte „Funkenflug“ am 19. September 2015, dem 150. Jahrestag des Stadtbrands; gedreht wurde im Sommer des Vorjahrs unter anderem in St. Georgen, aber auch an weiteren Orten in der näheren Umgebung. Mehr als 100 Personen waren an der Produktion beteiligt – darunter viele Helfer und Laienschauspieler.

Esther Maaß – zu sehen durch den Rauch des Stadtbrands. (Archivfoto) Foto: Niclas Kienzler

Mit Esther Maaß war jedoch auch ein Profi mit an Bord. Sie spielte die Hauptrolle der Bäuerin Anna Haas – eine schauspielerische Leistung, die ihr zahlreiche Nominierungen für Filmpreise einbrachte. Mittlerweile war sie noch in weiteren Film- und Fernsehproduktionen zu sehen – unter anderem im Film „Ingenium“ des St. Georgener Regisseurs Steffen Hacker, in der Serie „ku’damm 63“ sowie in mehreren Folgen der Mystery-Serie „X-Factor: Das Unfassbare“.

Wiedersehen am Jahrestag

Den Durchbruch brachte „Funkenflug“ auch für Filmemacherin Stephanie Kiewel aus St. Georgen, die beim Film Regie führte – als praktischer Teil ihrer Abschlussarbeit an der University of Cumbria im britischen Carlisle. Mittlerweile hat sie im Filmgeschäft längst Fuß gefasst, lebt und arbeitet in England, wobei sie ihre Tätigkeit auch schon an entlegene Stellen führte – beispielsweise in die kanadische Wildnis.

Dramatische Szenen: „Funkenflug“ erzählt die Geschichte des St. Georgener Stadtbrands nach. (Archivfoto) Foto: Niclas Kienzler

Und heute? Zum zehnten Jahrestag der Funkenflug-Premiere, der gleichzeitig der 160. Jahrestag des Stadtbrands ist, sind alle diejenigen, die an „Funkenflug“ mitgewirkt haben, zum großen Wiedersehen eingeladen. Und auch die breite Öffentlichkeit ist eingeladen, sich den Film, der mit großen Engagement auch vieler St. Georgener verwirklicht wurde, noch einmal anzusehen.

Zehn Jahre „Funkenflug“: Vorstellungen geplant

Für Mitwirkende
 Zum Zehnjährigen des Films „Funkenflug“ lädt das Theater im Deutschen Haus gleich doppelt ein: Zunächst sind an diesem Freitag, 19. September, die am Film beteiligten Darsteller, Crewmitglieder, Extras und Helfer eingeladen, den Jahrestag bei einem Wiedersehen zu feiern. Weitere Infos dazu gibt es unter E-Mail info@puthe.de.

Für alle
 Die breite Öffentlichkeit ist dann für Sonntag, 21. September, 17 Uhr, ins Theater im Deutschen Haus eingeladen. Im Rahmen des Aktionstags Geschichte wird der Film ausgestrahlt. Einlass ist ab 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen sich die Veranstalter, wie es in einer Mitteilung des Theaters im Deutschen Haus heißt.