Vor einer Erkrankung an FSME schützt nur eine Impfung wirksam. Foto: Pixabay

Zeckenbisse können üble Folgen haben. Wie man sich und seine Kinder schützen kann weiß Prof. Dr. Walter Mihatsch, Chefarzt Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Zollernalb Klinikum in Balingen.

Die Zeckensaison hat begonnen: Besonders im nassen Gras ist deshalb Vorsicht geboten. Prof. Dr. Walter Mihatsch, Chefarzt Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Zollernalb Klinikum klärt zudem über die FSME-Impfung und mögliche Risiken auf.

 

Wie äußert sich eine FSME-Erkrankung?

Nach einem Zeckenbiss kann eine Infektion mit FSME die Folge sein. Symptome sind in den meisten Fällen Fieber und Kopfschmerzen, ähnlich wie bei einer Grippe. Diese klingen erst einmal ab, kehren dann aber zurück. Häufig treten dann auch neurologische Ausfallerscheinungen auf. Denn: Eine FSME-Erkrankung geht meist mit einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder auch des Rückenmarks einher. Bei Kindern klingt diese in den meisten Fällen wieder ab, Erwachsene haben öfters schwerere Verläufe und teilweise bleibende Schäden.

Wie kann man sich und seine Kinder schützen?

Lange Kleidung und Insektenabwehrspray können gegen Zecken effektiv sein. Nach einem Nachmittag in der Natur sollte man sich und seine Kinder auf Zecken untersuchen.

Bei einer Erkrankung gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten. Der einfachste und sicherste Schutz ist daher eine FSME-Impfung.

Wer sollte sich impfen lassen?

Grundsätzlich empfiehlt das RKI eine Impfung für alle, die viel in der Natur unterwegs sind oder in einem Risikogebiet leben. Ganz Baden-Württemberg ist als ein solches Risikogebiet ausgewiesen, mit Ausnahme vom Stadtkreis Heilbronn.

Welche Risiken/Nebenwirkungen hat die Impfung?

Die Impfung an sich tut natürlich weh und es besteht, wie bei allen Impfungen, das Risiko einer lokalen Infektion. Im Vergleich zu anderen Impfungen ist die FSME-Impfung aber sehr gut verträglich.

Was sagen Sie besorgten Eltern, die sich aus Angst vor möglichen Risiken gegen eine Impfung entscheiden?

Ich kann verstehen, wenn Eltern Angst haben, das ist auch ihre Aufgabe. Bei einer Impfung gilt es, wie so oft, Nutzen und Risiko abzuwägen. Dafür gibt es die Impfkommission. Denn insbesondere bei Impfungen ist diese Abwägung nicht trivial und bedarf der nötigen Fachkompetenz. Seitens der Eltern bedarf es eines Vertrauensvorschusses, dass wir Ärzte richtig abwägen.