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Ein kürzlich an der Eugen-Adolff-Straße in Backnang aufgebrachter Zebrastreifen musste umgehend wieder entfernt werden - wegen zu wenig Verkehr.

Backnang - Manche Bürger der Stadt an der Murr sprechen von einem Schildbürgerstreich, die Verwaltung sieht's weit weniger dramatisch. Tatsache ist: Ein kürzlich an der Eugen-Adolff-Straße aufgebrachter Zebrastreifen musste umgehend wieder entfernt werden. Der Ordnungsamtsvize habe den Fußgängerüberweg inspiziert - und sei zum Schluss gekommen, dass die Verkehrsfrequenz für einen Zebrastreifen nicht ausreicht, hieß es.

Also hätten die Arbeiter die gerade eben aufgebrachten leuchtenden weißen Streifen wieder herausfräsen müssen.Erst rauf, dann wieder runter: Sprechen sich die einzelnen Ämter nicht ab, weiß der Straßenbauer nicht, was der Ordnungsamtmann anweist? Stadtsprecher Hannes Östreich sieht in dem Sachverhalt kein Drama. Bei den dortigen Straßenbauarbeiten musste eine Spur gesperrt werden. Eine Ampel auf halber Strecke wurde deshalb abgeschaltet. Als Ersatz war ein Zebrastreifen vorgesehen. "Ein Provisorium", so Östreich. Das dort aktive Bauunternehmen beauftragte wiederum eine Fremdfirma - und diese habe den Zebrastreifen eben nicht an der vorgesehenen Stelle, sondern im gefährlichen Kurvenbereich angelegt. Der Irrtum sei bemerkt worden, die Entfernung der ohnehin nur aufgeklebten Streifen sei unkompliziert gewesen. "Überall, wo man schafft, können solche Sachen passieren", sagt Östreich. "Sicher, letztlich sind wir verantwortlich, aber der Schaden hält sich in Grenzen". Vermutlich werde die Baufirma für die paar hundert Euro aufkommen.