In den 70ern erfunden, doch noch heute beliebt: Der Zauberwürfel Foto: Hersteller

Anfang der 80er Jahre wollte ihn jeder haben. Seit einiger Zeit erlebt der Zauberwürfel ein Comeback.

Stuttgart - Das Kreuzworträtsel machte vor 100 Jahren Furore und ist noch heute beliebt wie eh und je. Vor einigen Jahren boomte dann das Sudoku in Deutschland. Doch dazwischen gab es ein drittes Kniffelspiel, das zum Knaller wurde: der Zauberwürfel. Verändert hat er sich kaum, seit er 1975 zum Patent angemeldet wurde. Und doch: Noch heute wird er gekauft. Seit einiger Zeit feiert er gar eine Renaissance. Obwohl oder gerade weil jeder, der ihn zum ersten Mal in Händen hält, intuitiv weiß: Das wird nicht einfach.

Sechs Farben sind durcheinandergewürfelt. Der nach allen Seiten bewegliche Würfel muss so gedreht werden, dass am Ende jede der sechs Würfelseiten nur noch eine Farbe hat. Eine Aufgabe für Menschen mit Geduld. 1977 kam das im damals noch kommunistischen Ungarn erfundene Spielzeug im Westen auf den Markt. Von 1980 an in großer Stückzahl. Im gleichen Jahr wurde der Würfel mit dem Sonderpreis „Bestes Solitärspiel“ des Kritikerpreises Spiel des Jahres ausgezeichnet. Auch kommerziell war das Geduldsspiel ein Erfolg. Schätzungen zufolge gingen in der westlichen Welt in den ersten beiden Jahren nach Markteinführung 160 Millionen Würfel über den Ladentisch. Bis heute sind vermutlich mehr als 350 Millionen Stück verkauft worden.

Es gibt regelmäßig Meisterschaften

Was die einen abschreckt, ist für andere so spannend, dass sie sich darin messen, wer die Würfelseiten am schnellsten passend dreht. Sie nennen sich Speedcuber, was auf Deutsch in etwa Geschwindigkeitswürfler bedeutet. Regelmäßig gibt es Meisterschaften. Ende November drehte sich der 15-jährige Philipp Weyer aus Willich zum Sieg.

Erfunden hat den Würfel der ungarische Innenarchitekturdozent Erno Rubik. Mitte der 70er Jahre kam er auf die Idee, damit das räumliche Vorstellungsvermögen seiner Studenten zu verbessern. Daher hat sich außerhalb Deutschlands die Bezeichnung Rubik’s Cube (Rubiks Würfel) durchgesetzt. Die Konstruktion des Würfels ist bis heute gleich geblieben. Im Inneren wird er von einem Kreuz aus Achsen zusammengehalten. Der mittlere Stein auf jeder Seite bleibt immer an der gleichen Stelle. Alle anderen lassen sich drehen. Um alle Würfelfarben an die richtige Stelle zu bringen, gibt es etliche Lösungsmethoden. 22 Drehungen sind mindestens nötig, um sie zu ordnen. Welche es sind, muss jeder selbst erwürfeln – oder im Internet nachschauen. (dpa/ina)