Der Autobauer Daimler kann seinen Problemen in China einfach nicht davonfahren: Nach Aufwind zum Jahresstart verbuchten die Schwaben auf dem wichtigsten Wachstumsmarkt erneut herbe Rückschläge beim Absatz. Quelle: Unbekannt

Das Jahr hatte so gut angefangen: Im Januar machte Daimlers Sorgenkind China beim Absatz noch einen guten Sprung nach vorn. Jüngst gingen die Zahlen dafür aber umso steiler in den Keller.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler kann seinen Problemen in China einfach nicht davonfahren: Nach Aufwind zum Jahresstart verbuchten die Schwaben auf dem wichtigsten Wachstumsmarkt erneut herbe Rückschläge beim Absatz. Im Februar verkaufte der Autobauer 97.920 Autos der Marken Mercedes, AMG, Smart und Maybach - ein Rückgang von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte.

Ins Minus gerissen hatte den Absatz vor allem das Ergebnis in China. Dort verkaufte Daimler 10.134 Mercedes-Benz - ein Rückgang von 47,2 Prozent. Grund dafür sind Daimler zufolge unter anderem mehrere Feiertage, durch die im Vergleich zum Februar 2012 weniger Autos verkauft worden waren. Damals waren sie auf den Januar gefallen - was wiederum das überraschende Absatzplus zum Jahresstart erklärt. Unter dem Strich verkaufte der Autobauer damit in den ersten zwei Monaten des Jahres 26.829 Mercedes-Benz. Das ist gut ein Fünftel weniger als im selben Zeitraum 2012.

Daimler fährt in China Audi und BMW hinterher

Daimler fährt im Reich der Mitte den Konkurrenten Audi und BMW hinterher, die nicht nur mehr Autos verkaufen, sondern daran auch noch besser verdienen. Um das Geschäft voranzutreiben, hatte Daimler in dem Riesenreich jüngst an einigen Stellschrauben gedreht: Zuletzt waren die Stuttgarter bei ihrem chinesischen Partner BAIC eingestiegen. Zudem ernannte Daimler-Chef Dieter Zetsche mit dem bisherigen Lkw-Manager Hubertus Troska ein allein für China zuständiges Vorstandsmitglied. Zwei bisher getrennt arbeitende Vertriebsgesellschaften wurden unter einem Dach zusammengelegt.

Zweistellige Zuwachsraten beim Absatz verbuchte Daimler im Februar in den USA und in Japan. Auch in Russland und Mexiko lief es den Angaben zufolge rund. Weitere Rückgänge mussten die Schwaben allerdings in Westeuropa hinnehmen: Allein auf dem Heimatmarkt Deutschland brach der Absatz um knapp 15 Prozent auf 15 321 verkaufte Mercedes-Benz ein. Schwung erhofft sich der Autobauer nicht zuletzt von neuen Modellen wie der E- und S-Klasse, die 2013 starten. Auch der Verkauf der neuen Kompakten soll Daimler zufolge noch weiter anziehen. Wegen der hohen Nachfrage nach der neuen A-Klasse fährt der Autobauer in seinem Werk in Rastatt in diesem Jahr unter anderem 21 Sonderschichten.