Die Agentur für Arbeit hat die Zahlen für das vergangene Jahr und den Dezember herausgegeben. Foto: Thomas Fritsch

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Pforzheim-Nagold geht zum Jahresende leicht zurück, allerdings liegt sie weit über den Werten vom Vorjahr. Wie viele freie Arbeitsstellen es in der Region gibt und welche Stadt im Bezirk die niedrigste Arbeitslosenquote hat, hat das Arbeitsamt jetzt mitgeteilt.

Zum Jahresende ist die Zahl der Arbeitslosen im Nordschwarzwald gegenüber dem Vormonat um 46 Personen (0,3 Prozent) auf 15.211 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit dagegen um 1504 (elf Prozent) gestiegen, teilt das Arbeitsamt Pforzheim-Nagold mit.

 

Die Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote ist demnach von November auf Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent gesunken. Vor einem Jahr lag sie bei vier Prozent.

Freie Arbeitsstellen

Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden in den letzten vier Wochen insgesamt 752 neu zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 41 (5,8 Prozent) mehr als im November und 80 (9,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Mitte Dezember waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim insgesamt 3753 offene Stellen gemeldet, 110 (2,8 Prozent) weniger als im November und 532 (12,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Arbeitslosmeldungen

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist leicht zurückgegangen.

Insgesamt meldeten sich im Verlauf des Monats 3227 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 142 (4,2 Prozent) weniger als im November und 20 ( 0,6 Prozent) weniger als im Dezember 2023.

Wieder im Beruf

Gleichzeitig konnten 3257 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 351 oder 9,7 Prozent weniger als im Vormonat, aber 207 oder 6,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Das Alter der Arbeitslosen

Etwas mehr als acht Prozent der Arbeitslosen sind unter 25 Jahre alt, dagegen sind fast 36 Prozent 50 Jahre und älter.

Landkreis Calw zweimal auf dem Siegertreppchen

Die Lage im Landkreis Calw

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Calw lag im Dezember wie im November bei 3,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,6 Prozent. Insgesamt waren 3593 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1734 (48,3 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1859 (51,7 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 164 Stellenangebote gemeldet. Das waren 18 (9,9 Prozent) weniger als im Vormonat und elf (6,3 Prozent) weniger als im Dezember 2023. Derzeit gibt es 893 offene Stellenangebote, 32 (3,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Arbeitslosenquote in Nagold am besten

Unter den sieben Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim hat Nagold mit einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent den besten Wert. Es folgen Mühlacker mit 3,6 Prozent, Calw mit 3,7 Prozent, Freudenstadt mit 4,1 Prozent, Horb mit 4,3 Prozent sowie Bad Wildbad und Pforzheim mit jeweils 5,0 Prozent.

Rückblick 2024

Im Jahresdurchschnitt 2024 gab es im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 15.013 Arbeitslose, 1.705 oder 12,8 Prozent mehr als im Durchschnitt des Jahres 2023.

In allen Monaten lag die Arbeitslosigkeit jeweils über dem Vorjahreswert. Der Jahreshöchstwert wurde im August erreicht. Im Hauptferienmonat waren 16.009 Menschen arbeitslos gemeldet. Die wenigsten Arbeitslosen gab es im Januar (14.395).

Nach einer ersten Hochrechnung zur Kurzarbeit für den August 2024 haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 2397 Beschäftigte in 126 Betrieben kurzgearbeitet. Im August 2023 waren es 1375 Beschäftigte in 60 Betrieben.

Die Kurzarbeiterquote, also der Anteil der Kurzarbeiter an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, lag im Nordschwarzwald im August bei 1,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 0,6 Prozent.

Was das Arbeitsamt sagt

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich auch zum Jahresende robust, er steht jedoch aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage vor großen Herausforderungen. Mit der Gewährung von Kurzarbeitergeld tragen wir als Agentur für Arbeit dazu bei, dass Entlassungen und Arbeitslosigkeit vermieden werden können und so der Arbeitsmarkt in Krisenzeiten stabilisiert wird. Denn die Entlassung eingearbeiteter Arbeitskräfte ist für viele Arbeitgeber mittel- und langfristig keine gute Wahl,“ erklärte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann.

Die Verlängerung der Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld von zwölf auf bis zu 24 Monate gebe Unternehmen und Beschäftigten Planungssicherheit, biete eine Alternative zu Entlassungen und die Zeit des Arbeitsausfalls könne für die Weiterbildung Beschäftigter genutzt werden, heißt es in einer Mitteilung weiter.

„Unsere individuellen Beratungs- und Qualifizierungsangebote gewinnen sowohl für Arbeitsuchende als auch für Unternehmen immer mehr an Bedeutung“, meinte Lehmann.