Im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim ist die Zahl der Arbeitslosen von Januar auf Februar um 42 oder 0,3 Prozent auf 16 162 Arbeitslose zurückgegangenen.
Gegenüber Februar 2024 ist die Arbeitslosigkeit dagegen um 1577 oder 10,8 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 4,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,2 Prozent.
Vor dem Hintergrund der seit langem anhaltenden konjunkturellen Schwächephase bei gleichzeitig stattfindendem Strukturwandel zeige sich der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald weiter robust.
Milde Witterung wirkt
„Der sonst übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar ist auch aufgrund der milden Witterung ausgeblieben. Zudem sehe ich eine deutliche Belebung auf dem Stellenmarkt, die dazu geführt hat, dass wir in der Region wieder über mehr Menschen berichten dürfen, die den Weg zurück in eine Beschäftigung gefunden haben,“ so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, zur aktuellen Entwicklung.
Die aktuellen Zahlen belegen ihre Einschätzung: Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden im Februar 866 freie Stellen gemeldet. Das waren 259 oder 42,7 Prozent mehr als noch im Vormonat. Vielen arbeitsuchenden Menschen fehlten allerdings die geforderten Qualifikationen für die angebotenen Stellen.
„In diesen Fällen setzen wir neben individueller Beratung auf passgenaue Qualifizierungsangebote bis hin zur kompletten Umschulung in Zukunftsberufe hinein, um allen Betroffenen eine gute berufliche Perspektive in unserer Region zu eröffnen,“ betonte die Agenturchefin.
Qualifizierte Fachkräfte gesucht
Auf dem Arbeitsmarkt werden derzeit vor allem gut qualifizierte Fachkräfte gesucht. Anders sieht es mit offenen Stellen für Helfer- und Anlerntätigkeiten aus.
„Die Signale sind also deutlich: Wer als junger Menschen mit einer dualen Ausbildung ins Berufsleben startet und sie zu Ende bringt, legt den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
Das Ende der zwei- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen führe immer zum Jahresbeginn zu einer vorübergehenden Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen. In dieser Altersgruppe ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 32 oder 2,3 Prozent auf 1.433 gestiegen.
Nach einer ersten Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit für den Monat Oktober 2024 haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 6353 Beschäftigte in 207 Betrieben kurzgearbeitet. Zum Vergleich: Im Oktober 2023 waren es 2713 Beschäftigte in 98 Betrieben.
Mehr Kurzarbeit
Die Kurzarbeiterquote, also der Anteil der Kurzarbeitenden an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, lag im Nordschwarzwald im Oktober bei 2,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 1,2 Prozent.
Im Bereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 46 oder 0,6 Prozent auf 7841 zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg um 1027 oder 15,1 Prozent.
Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) ist die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar um vier (null Prozent) und gegenüber dem Vorjahr um 550 oder 7,1 Prozent auf 8321 gestiegen.
Unter den sieben Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 3,7 Prozent den besten Wert. Es folgen Nagold mit 3,8 Prozent, Calw mit vier Prozent, Freudenstadt mit 4,4 Prozent, Horb mit 4,6 Prozent, Pforzheim mit 5,2 Prozent sowie Bad Wildbad mit 5,3 Prozent.
Quote im Kreis Calw bei 4,2 Prozent
Die Arbeitslosenquote im Kreis Calw ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent. Insgesamt waren 3944 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1999 (50,7 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1945 (49,3 Prozent) in der Grundsicherung. Im Februar wurden 208 Stellenangebote gemeldet. Das waren 76 oder 57,6 Prozent mehr als im Vormonat und 22 oder 11,8 Prozent mehr als im Februar 2024. Aktuell sind 847 offene Stellenangebote im Bestand, 82 oder 8,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.