Vor etwas mehr als zwei Monaten ging es los – die Vergabe der Bauplätze im Würzbacher Neubaugebiet. Doch wie ist es um das Käuferinteresse bestellt?
Der Bauboom der vergangenen Jahre lässt nach. Bauen wird immer teurer. Und Oberreichenbach? Vermarktet Bauplätze.
Bereits in der Sitzung am 27. Juni hat der Gemeinderat die Vergabe der insgesamt neun Bauplätze beschlossen. Im Würzbacher Neubaugebiet „Nördliche Zavelsteiner Straße/Waldhufenweg“ sollen so zunächst acht Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus vermarktet werden.
Bauvergabe in Etappen
„Zunächst“ deshalb, da die weiteren fünf Einfamilienbauplätze, die im nördlichen Bereich liegen, bewusst zurückgestellt wurden. Bürgermeister Johannes Schaible erklärt, dass man diese „zu einem späteren Zeitpunkt“ in einer zweiten Vermarktungsrunde freigeben werde, um „damit auch künftig auf Bedarfe reagieren zu können. „Wir setzen bewusst nicht auf einen schnellen Ausverkauf, sondern auf eine nachhaltige Entwicklung“, heißt es weiter vonseiten des Rathauschefs.
Das kommt auf die Interessenten zu
Mit einem Bauplatz einher geht eine Bauverpflichtung von fünf Jahren, wie bereits Ende Juni im Gemeinderat beschlossen wurde. Dadurch sei eine zeitnahe Bebauung sichergestellt.
Mit den Kosten von 275 Euro pro Quadratmeter für die Einfamilienhausbauplätze und 290 Euro pro Quadratmeter beim Mehrfamilienhausbauplatz liege man außerdem nur minimal über dem Durchschnittspreis, so der Rathauschef im Juni.
Schwierige Rahmenbedingungen
Schaible weiß, dass „der allgemeine Bauboom, der auch Oberreichenbach in den vergangenen Jahren stark geprägt hat, vielerorts nachgelassen“ hat. Auf Anfrage unserer Redaktion kann er jedoch sagen, dass man davon nichts wahrnehme. Das „Interesse oder Bedürfnis nach einem Eigenheim“ sei nicht zurückgegangen. Das Problem oder vielmehr Erschwernis sieht der Bürgermeister in den Rahmenbedingungen wie gestiegenen Zinsen, hohen Baukosten und unsicheren wirtschaftlichen Aussichten.
Wie ist es um das Interesse bestellt?
„Das Interesse an unserem Neubaugebiet ist erfreulich hoch“, so Schaible. Es hätten sich bereits mehrere Interessen gemeldet. Für drei Grundstücke hat es darüber hinaus – zum Zeitpunkt des Gesprächs unserer Redaktion mit dem Bürgermeister – schon Notartermine gegeben. „Mit ersten Bauaktivitäten wird allerdings in diesem Jahr nicht mehr gerechnet.“
Wie läuft der Vertrieb der Bauplätze ab?
„Die Vergabe erfolgt nach dem Windhundprinzip: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.
Aktuell stehen laut Gemeindeoberhaupt noch Bauplätze zwischen 488 und 722 Quadratmetern zur Verfügung. Schaible schwärmt von der schönen Lage. Das Gebiet liege ruhig und zugleich zentral in Würzbach, „mit weitem Blick ins Grüne“. Darüber hinaus ist es bereits an das Glasfasernetz angeschlossen.
Schaible erklärt: Das Neubaugebiet „bietet damit beste Voraussetzungen für Familien, die naturnah wohnen und zugleich von einer soliden Infrastruktur mit direkt angeschlossenem Mobilitätspunkt profitieren möchten“.
Mehrfamilienhäuser in Planung
Darüber hinaus ist der Bau von zwei Mehrfamilienhäusern im Baugebiet „Kiefernweg/Waldstraße“ in Würzbach geplant. Bereits im April stand fest, dass hierbei mit der Firma Müller Massivbau aus Nagold kooperiert wird.
Man wolle „eine breite Angebotspalette schaffen, die sowohl Einfamilienhäuser als auch zeitgemäße Wohnungsangebote für Jung und Alt umfasst“.