Moritz Ocker nimmt kein Blatt vor den Mund: Er hofft, dass die Weinregion Traditionen bewahrt, sich aber auch öffnet. Foto: /Michael Möhle

Über 70 Jahre durften nur Frauen zur Wahl antreten – doch jetzt greift der Ludwigsburger PH-Student Moritz Ocker nach der Krone. Der Hobby-Winzer lobt die Neuerungen im Verband, der Weinbau in Württemberg habe Entwicklungen aber auch verschlafen.

Eine der größten Herausforderungen eines Weinkönigs sei der Spagat, sagt Moritz Ocker. Der Spagat zwischen den älteren Weintrinkern und den jüngeren. Ein Weinkönig müsse beide Gruppen erreichen, Traditionen pflegen aber auch brechen, den Riesling wertschätzen, genauso wie Mut zu neuen Rebsorten aufbringen. Ocker, 1,90 Meter, breite Schultern und tiefe Stimme sagt: Lange habe sich die Branche in Württemberg auf früheren Erfolgen ausgeruht. Jetzt spüre er endlich eine Aufbruchstimmung, den Weinbau umzugestalten und für neue Gruppen erlebbar zu machen. Diesen Aufbruch will Ocker als erster württembergischer Weinkönig mitgestalten. Er wäre der erste seiner Art.